Eine Nation, eine Sprache, eine Kultur

Die Entstehung des Konflikts zwischen Kurden und Türken

Viehmarkt in der türkischen Provinz Sanliurfa. Vor allem die ländlichen Gebiete im Osten und Südosten der Türkei, in denen vorwiegend Kurden leben, sind wirtschaftlich unterentwickelt und profitieren kaum von der prosperierenden Wirtschaft. Foto: yavuzsariyildiz via iStock

von Irina Wießner

General Mustafa Kemal, der den ehrenvollen Titel „Atatürk“, „Vater der Türken“, erhielt, organisierte ein Jahr nach der Kapitulation des Osmanischen Reiches 1918 den Befreiungskampf gegen Großbritannien, Frankreich, Italien und Griechenland, die Anatolien zerstückeln und aufteilen wollten. Er verbündete sich mit kurdischen Stammesführern und Politikern. Es sollte ein gemeinsamer Kampf von Türken und Kurden gegen die ungläubigen Besatzer werden und zu einem gemeinsamen Staat von Türken und Kurden führen. Das den Kurden gegebene Versprechen wurde nicht eingehalten. Im Gegenteil: Atatürk und seine Mitstreiter postulierten das Ideal einer einzigen Nation. Anstatt der neuen Republik einen wirklich für alle gemeinsam akzeptablen Namen zu geben, wie etwa „Anatolische Republik“, griffen sie auf die vorislamische Kultur der Türken Zentralasiens zurück und stellten die „Türklük“, das Türkentum, in den Mittelpunkt ihres politischen und kulturellen Neuanfangs. In der Postulierung einer einzigen Nation, einer einzigen, nationalen Kultur, nämlich der türkischen, und einer einzigen Sprache, nämlich der türkischen sahen die neuen Machthaber den sichersten Weg, anstatt des osmanischen Vielvölkerreiches einen modernen, zentralen Einheitsstaat zu schaffen. Es begann für alle anderen Nationalitäten des ehemaligen Osmanischen Reiches die Unterordnung unter die Türklük. Dabei wollte man dem französischen Modell des „Citoyen“ folgen und verzichtete wie in Frankreich auf eine nähere Bestimmung des Staatsbürgers nach ethnischen, rassischen, sprachlichen oder anderen Gesichtspunkten. Es widersprach allerding dem Ideal des Citoyen von Anfang an, dass nun doch die Konzentration auf einen einseitig ethnischen Gesichtspunkt, nämlich den türkischen, nun im Mittelpunkt stand. Im Osmanischen Reich hatten der ethnische Lase, Bosnier, Kurde, Türke oder Tscherkesse innerhalb des Millet-Systems* zur muslimischen Nation gehört. Nun aber fanden sich die 47 Volksgruppen, die die Republik vom Osmanischen Reich geerbt hatte, als nur noch „Türken“ vereint. Jeder, der einen türkischen Pass besitzt, ist Türke. Und das bedeutet ganz radikal, nur noch Türke.

Nach Auffassung von türkischer Regierung und der Mehrheit des Volkes symbolisiert der Begriff „Türke“ nicht nur die Staatsbürgerschaft, sondern auch die Gleichberechtigung aller Bürger in der Türkei, ohne Rücksicht auf ihre ethnische Zugehörigkeit. Türkische Gesprächspartner weisen denn auch daraufhin, dass der Staatspräsident Inönü ein Kurde war und in den 1990er Jahren der Außenminister, Hikmet Cetin. Zeitweise waren mehr als 100 Parlamentsabgeordnete und viele Professoren Kurden, und kurdische Studenten erhielten bei guten Noten ebenso ein Stipendium etwa für die USA wie andere.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Diyarbekir_shepherd,_Mardin_Kurd,_Aljazeera_Kurd,_1873.jpg
Traditionelle kurdische Kleidung: rechts ist ein traditionelles Gewand aus Mesopotamien, in der Mitte eines aus Mardin und links eine Hirtenkleidung aus Diyarbakir zu sehen. Die Fotografie stammt aus dem Jahr 1873 und wurde von dem osmanischen Hoffotografen Pascal Sébah gemacht. Es wurde 1873 in der Weltausstellung in Wien gezeigt. Foto: Wikimedia Commons

Für den Staat und die Mehrheit der Bevölkerung gab es dementsprechend auch kein „kurdisches Problem“, sondern nur ein „Terrorproblem“ und sie konnten/können die Widerstandsbewegungen ihrer kurdischen Landsleute nicht begreifen. Dabei wird nun allerdings der Widerspruch übersehen, dass sie ihre Landsleute unter die „Türklük“ zwangen, und die neue Ordnung also doch einen ethnischen Bezug erhielt, der sich immer mehr in eine türkisch-nationalistische Richtung entwickelte. Bei aller Gleichberechtigung als türkischer Staatsbürger konnte kein Kurde es wagen, sich als Kurde und seine Kultur als kurdisch zu bezeichnen. Er musste damit rechnen, als Separatist gebrandmarkt und inhaftiert zu werden. Loyale Kurden verheimlichten daher sogar vor ihren Kindern und Freunden ihre Herkunft; sprachen in der Familie und im Freundeskreis nur Türkisch. Vor allem radikalen Oppositionellen galten sie daher als Verräter.

Die Umwälzungen, die von der neuen Regierung eingeführt wurden, trafen die konservative Bevölkerung Anatoliens ins Herz. Die breite Masse hatte sich jahrhundertelang als Untertanen besonders des Kalifen in einem islamischen Staatswesen gefühlt. Die einschneidenden Maßnahmen der Säkularisierung und Zentralisierung, besonders die Abschaffung des Kalifats 1924 waren schockierend. Die Vereinheitlichung des Schulwesens sah die Schließung der religiösen Grundschulen (Medresen) und den Unterricht ausschließlich in türkischer Sprache vor. Die Kurden, die seit den Friedensschlüssen von Caldiran 1514 und Kasr-i Shirin 1634 zwischen dem Osmanischen und dem Persischen Reich im Grenzbereich bis ins 19. Jahrhundert zwischen diesen beiden Reichen ein relativ selbstbestimmtes Leben als kurdische Fürstentümer (Kürd Hükümetleri) und unter ihren Stammesführern in Stammesverbände organisiert, führen konnten, sahen sich nun einem hohen Assimilationsdruck ausgesetzt. Sie wandten sich enttäuscht von der anfänglichen Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern ab. Einige ihrer Führer organisierten den Widerstand. Die Realisierung des neuen Ideals vom türkischen Staatsbürger wurde durch Gesetze mit Gewalt und Zwang betrieben. So wurde später 1934 im Gesetz 2510 (Tunceli kanunu) in Artikel 11B bestimmt, dass „Personen ohne Beziehung zur türkischen Kultur und Personen mit einer Beziehung zur türkischen Kultur, aber mit einer anderen Muttersprache jederzeit auf Anordnung des Innenministeriums aus kulturellen, militärischen, politischen, gesellschaftlichen oder sicherheitsbezogenen Gründen umgesiedelt wer den können“. Als „Minderheiten“ galten weiterhin nur nichtmuslimische Minderheiten wie Juden und Christen, die bereits im Osmanischen Reich im Millet-System eingegliedert waren. Ethnische Minderheiten wurden vollkommen geleugnet und durften weder durch Schriften oder Reden noch von Journalisten oder Parteien „geschaffen“ werden. Alles drehte sich um den Glanz und die Herrlichkeit nur EINER Ethnie, und zwar der türkischen. Von allen Minderheiten erhoben sich jedoch nur die Kurden in mehreren blutig niedergeschlagenen Aufständen gegen die neue Ordnung.

Verbot der kurdischen Sprache

Zwei kurdische Jungen bedienen als Hilfskellner die Gäste in einem Teehaus. Die Aufnahme entstand 2006 in Diyarbakir. Foto: Irina Wießner

Die Kurden, die ja bereits Jahrhunderte vor der Einwanderung turkmenischer Stämme in Südostanatolien siedelten, wurden in Presse, Rundfunk und Fernsehen zu „Bergtürken“, später zu „Kürd kökenli“, zu Kurdischstämmigen. Erst in den vergangenen Jahren avancierten sie zu „Kurden“. Das auf das Verbot besonders der kurdischen Sprache zugeschnittene Parteiengesetz 2820, § 81 verbietet in seinem Einleitungssatz den Parteien „in ihren Satzungen, Schriften und Publikationen, anlässlich Versammlungen im Freien oder in geschlossenen Räumen, sowie bei Tagungen, keine Schilder, Plakate, Musikbänder, Broschüren und Verlautbarungen in anderen Sprachen als dem Türkischen zu verwenden oder zu verteilen. Um den unitären Status der Republik Türkei zu schützen und den Vorrang der Einheit zu bewahren, ist es den politischen Parteien verboten, eine Partei zu gründen, die sich einer lokalen oder ethnischen Gruppe verbunden fühlt “, beispielsweise den Lasen in der Schwarzmeerregion oder den Kurden in Türkisch-Kurdistan. Sprachwissenschaftler und Universitätsprofessoren gaben sich dazu her, in den abenteuerlichsten Deutungen die indoeuropäische, kurdische Sprache in einen (verkommenen) Turk-Dialekt zu verwandeln. Ein ungeheurer Prozess der Turkifizierung setzte ein. Nicht nur Eigen-, Dorf- und Städtenamen der kurdischen Bevölkerung wurden türkisiert, sondern auch der arabischen und aramäischen Alteingesessenen im Südosten der Türkei. Türkisch hatte die Muttersprache aller türkischen Staatsbürger zu sein. Das führte zu so lächerlichen Maßnahmen wie dem Verbot von Buchstaben, die im Türkischen nicht vorkommen wie etwa die Buchstaben q, x und w. In diesem Zusammenhang bot das traditionelle Neujahrsfest Newroz stets Anlass zu Ärgernis und es hagelte Geldstrafen oder Verbote von Feiern, weil Kurden nahe Parteien oder Vereine in ihren Einladungskarten zum Fest statt des im Türkischen üblichen „w“ Nevroz mit „v“ geschrieben hatten. Es gab Vorladungen bei Gericht und sogar Prozesse, wenn Gäste bei öffentlichen Veranstaltungen auf Kurdisch begrüßt worden waren.

Die türkische Leitkultur, die tief in die Rechte der alteingesessenen Minderheiten greift, und der damit einhergehende Nationalismus führten ihre restriktive Politik, trotz vieler Aufforderungen der EU, Reformen in der Minderheitenpolitik sowie im Gerichts- und Polizeiwesen durchzuführen, fort. In einem Interview mit der türkischen Tageszeitung Hürriyet sagte die damalige Ministerpräsidentin Tansu Ciller im Juli 1993: „Eine Radio- oder TV-Sendung in kurdischer Sprache erlauben wir keineswegs. Wir geben keinem Schritt, der zur Teilung des Landes führt, unsere Zustimmung. Der erste Schritt ist die TV-Sendung, der zweite Schritt wird die Forderung nach Ausbildung in kurdischer Sprache sein. Wie kann die Regierung ein Instrument dazu sein, wie kann man überhaupt davon sprechen angesichts des Planes, dass damit die Unversehrtheit der Türkei als Ganzes Schritt für Schritt verfällt.“ Einer ihrer Vorgänger, Yildirim Akbulut, Ministerpräsident von 1989 bis 1991, hatte das ganze Problem bereits kurz und bündig zusammengefasst: „Kürd yok, Türk var“, was so viel bedeutet wie „Kurden gibt’s nicht, Türken gibt’s“.

Erst im August 2002 war es dann aber doch so weit: Ein neues Gesetz brachte erste Erleichterungen im kulturellen Bereich und zwar wurden „Sendungen in traditionellen Sprachen und Dialekten türkischer Staatsbürger“ im Rundfunk und Fernsehen zugelassen, sofern sie nicht der Unteilbarkeit von Staat und Nation widersprechen.

Stürmische 1980er und 1990er Jahre

Eine Kurdin mit Accessoires in den traditionellen kurdischen Farben zeigt am Weltfriedenstag, den 1. September, im türkischen Van ihre Solidarität mit der internationalen Friedensbewegung. Foto: Kivilcim Pinar via iStock

1980 hatte das Militär, als Gralshüter des Staatsprinzips der unteilbaren Einheit von Volk und Staatsgebiet, mit einem Putsch erneut in die Politik eingegriffen. Es folgten Verhaftungen, Ermordungen, Todesstrafen politischer Gegner jeglicher Couleur und eine Reihe brutaler Gesetze. Im kurdischen Gebiet herrschten Ausnahmezustand und Notstandsgesetze. Die Situation wurde unerträglich und am 15. August 1984 verübte die 1975 gegründete Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) einen Anschlag im Südosten, dem zwei türkische Soldaten zum Opfer fielen. Damit brach erneut ein Aufstand aus, der aber dieses Mal jahrelang mit einigen Unterbrechungen bis heute anhalten sollte. Es begann ein brutaler Krieg zwischen PKK und Staat, der vor allem in den 1990er Jahren eskalierte. Staat, viele kurdische Stammeschefs und PKK setzten vor allem die Bauern für ihre Zwecke und als Kanonenfutter ein. Laut der Hürriyet vom 24. November 1993 machte die damalige türkische Ministerpräsidentin Tansu Ciller auf einem Gipfeltreffen mit zwölf loyalen Stammeschefs hohe Zugeständnisse wie unbefristete, gut bezahlte Anstellung als Dorfschützer, Ausrüstung mit stärkeren Waffen, Sicherung der ärztlichen Versorgung, Wege, Wasser, Telefon für ihre Dörfer. Das Amt des Dorfschützers gab es bereits seit 1985. Ihr Schicksal als auch das der um Neutralität bemühten Bauern spiegelt die ganze menschliche Zerrissenheit der Region Südostanatolien in einem verwirrenden Ausmaß wider. Der Druck von Stammesführer (Aga) und des Militärs, Dorfschützer zu werden, war unermesslich. Sind die Bauern diesem Druck gefolgt, erschien die PKK im Dorf und zwang die Bewohner, die Waffen wieder abzugeben. Wenn dies erfolgt war, fiel das Militär in das Dorf ein, brannte alles nieder, führte Männer ab und vertrieb die Bauern aus ihrem Dorf. Ob Dorfschützer oder nicht, ihr Schicksal und insbesondere das ihrer Frauen und Kinder ist vielfach gleich: Sie wurden von der einen wie von der anderen Seite bedroht, geschlagen, getötet. Andererseits haben ganze Dorfschützerstämme, wo sie Einfluss und Macht hatten, eine erhebliche Gefahr für die Bevölkerung dargestellt und missbrauchten ihre Macht, um alte Rechnungen zu begleichen, ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen wurden.

Jeglicher Versuch seitens der zivilen Regierung, zu einer politischen Lösung zu kommen, wurde vom übermächtigen Militär torpediert. Das „baskische Modell“**, das der spanische Ministerpräsident der türkischen Ministerpräsidentin Tansu Ciller 1993 auf einer Konferenz in Wien vorgeschlagen hatte, wurde zwar drei Tage in der türkischen Presse heftig und teilweise positiv diskutiert. Dann wurde es wieder still.

Die PKK rief immer wieder Waffenstillstände aus, aber das Militär griff sie weiter zu Lande und aus der Luft an. Die PKK verübte daraufhin Wut und Empörung erregende Anschläge und auf beiden Seiten wurden jeweils die Toten von Tausenden zu Grabe getragen mit entsprechenden Sprechchören, Verfluchungen der Gegenseite und hasserfüllten Zeitungskommentaren. Erst nachdem alle säkularen bürgerlichen Parteien ihr Ansehen völlig verloren hatten und 2002 die islamische AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) an die Regierung kam, trat mehr Ruhe ein. Ministerpräsident Erdogan erklärte in Diyarbakir sensationell, dass es ein kurdisches Problem im Lande gebe, was bisher geleugnet und als Terrorproblem deklariert worden war. Erdogan ging auf die Kurden zu, wollte Wähler gewinnen und sprach sie vor allem als muslimische Glaubensbrüder an. Gleichzeitig konnte er die Macht des Militärs brechen und schließlich ausschalten.

https://www.flickr.com/photos/kurdishstruggle/23131489879/
Der seit den 1980er Jahren schwelende Konflikt zwischen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der türkischen Regierung geht vor allem auf der Kosten der Zivilbevölkerung. Foto: Kurdishstruggle via Flickr

Ein allmählicher Fortschritt zu einer Verständigung zwischen Türken und Kurden wurde erneut unterbrochen, ja von der Regierung kaputtgemacht, als der Islamische Staat seit August 2014 in Nordsyrien die kurdische und christliche Bevölkerung abzuschlachten und zu verschleppen begann. Die Untätigkeit der türkischen Regierung und die Weigerung, kurdische Freiwillige über die türkisch-syrische Grenze zu lassen, um den syrischen Kurden in ihrem Kampf beizustehen, empörte nicht nur weltweit, sondern entfachte vor allem bei den türkischen Kurden, die den Kampf um Kobane untätig mitansehen mussten, Aufruhr und Hass. Nach zwei friedlichen Jahren – die PKK hatte 2013 den Waffenstillstand ausgerufen – haben im August 2015 erneut Angriffe und Gegenangriffe begonnen. Seitdem werden Städte wie die Großstadt Diyarbakir, die Grenzstadt Cizre sowie Silvan und Nusaybin beschossen und zerstört, befinden sich im Ausnahmezustand. Die Bevölkerung wird durch die Ausgehverbote der Mangelwirtschaft und der medizinischen Unterversorgung preisgegeben. Cem Özdemir, einer der Vorsitzenden der Grünen, bezeichnete Anfang 2016 die Politik des AKP-Präsidenten Erdogan als nichts anderes als das, was im Nachbarland Syrien sein „Kollege“ Assad macht: Beide lassen auf ihr Volk schießen.

Mit schweren Geschützen geht das türkische Militär gegen die kurdische Zivilbevölkerung im Südosten der Türkei vor. Foto: Bajak via iStock

* Das Millet-System regelte jahrhundertelang das Zusammenleben von religiösen Minderheiten wie Christen und Juden mit den Muslimen im Osmanischen Reich; es legte Rechte und Pflichten der Religionsgemeinschaften fest. Anerkannte Minderheiten wie Juden und Christen waren als Anhänger einer Buchreligion Schutzbefohlene, sogenannte Dhimmis. Sie hatten das Recht, sich in ihrer als millet bezeichneten religiösen Gemeinde selbständig zu organisieren. Im Gegenzug mussten sie eine Kopfsteuer zahlen. Trotz ihres Status waren jüdische und christliche Minderheiten Muslimen nicht gleichgestellt. So konnten sie etwa keine Staatsämter bekleiden oder in den Militärdienst eintreten.

** Seit 1979 ist das Baskenland in Nordspanien eine autonome Gemeinschaft, der gewisse Selbstverwaltungsrechte zugebilligt werden. So ist etwa Baskisch neben Spanisch auch Amtssprache.

 

[Zur Autorin]

Irina Wießner war Lehrerin für Deutsch und Geschichte an einer Realschule und studierte im Zweitstudiengang Turkologie in Göttingen. Sie ist der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) seit 1990 eng verbunden: zuerst als ehrenamtliches Mitglied, dann als Nahostreferentin, Bundesvorsitzende und Mitglied des GfbV-Vorstands. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre leitete sie mehrere humanitäre Projekte in Kurdistan, die die GfbV initiiert hat und niedersächsische bzw. nordrhein-westfälische Ministerien finanziert haben. Zurzeit arbeitet sie ehrenamtlich in der Redaktion von bedrohte Völker – pogrom mit.

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