Nach dem Trauergottesdienst wird der Sarg vor der Beisetzung einmal um den Friedhof getragen. „Der Sarg muss einmal unter den Glocken vorbeikommen“, ist laut Janssen der Ausdruck dafür.
Foto: © Salome Müller/GfbV

 

In Ostfriesland war die Aufbahrung bis ins 20. Jahrhundert Usus: Nach dem Tod wurde der Leichnam für einige Tage zuhause aufgebahrt, im Kreis der Familie. Während dieser Zeit konnten die Angehörigen am Sarg Abschied nehmen. Auch die Dorfgemeinschaft kam zu Besuch. Heute ist dieses Trauerritual weitgehend verschwunden – doch das tröstende Teetrinken ist den Ostfriesen geblieben.

Von Salome Müller

„Die Toten gehören heute nicht mehr zum Dorf“, erzählt Adalbert Janssen. Der 83-Jährige wohnt seit seiner Kindheit in Uttum, früher ein kleines Dorf, heute Ortsteil der Gemeinde Krummhörn in Ostfriesland. Typische ostfriesische Backsteinhäuser säumen den Weg zur Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Janssen verwahrt den Schlüssel des evangelisch-reformierten Gotteshauses und führt Interessierte durch die historischen Gemäuer. Stolz erzählt er, dass die Kirchenorgel 2021 von der Stiftung Orgelklang zur „Orgel des Jahres“ gekürt wurde. Im Schutz der Kirchenmauern liegt der Dorffriedhof. Doch das Dorf liegt nicht mehr hier begraben. Stattdessen werden Bestattungen zu See oder im Friedwald häufiger. Janssen klagt: „Besonders seit der Coronazeit werden wir uns gar nicht mehr gewahr, wenn jemand gestorben ist. Leute im Dorf versterben und es wird keine Todesanzeige geschaltet, keine Trauerfeier mehr gemacht.“

Das Verhältnis der Menschen zum Tod hat sich in den vergangenen 100 Jahren gewandelt und mit ihm die Beerdigungskultur Ostfrieslands. „Früher gab es einen Zusammenhalt, man wusste, was nun zu tun war“, sagt Claudia Kurrelvink. Sie ist reformierte Pastorin im ostfriesischen Larrelt und empfängt in ihrem Pfarrhaus zum Gespräch. Wie Janssen in seinem Dorf, bemerkt auch sie in ihrem, dass das Dorf bei einem Todesfall nicht mehr partizipiert. Die Trauergemeinden werden tendenziell kleiner. Mit Blick auf die sich auflösenden gemeinsamen Trauerrituale sagt die Pastorin: „Heute ist nichts mehr selbstverständlich. Die Menschen haben jeweils viele Fragen rund um die Bestattung.“

Tee mit allen

In Emden, der nächstgrößten Stadt: Hero Boomgaarden, pensionierter Schulleiter und Vorsitzender mehrerer Vereine zur Erhaltung des ostfriesischen Kulturguts, nimmt einen Schluck von seinem Tee. Im Wohnzimmer in Emden blättert er durch den Ordner mit Dokumenten, die er in den vergangenen Jahrzehnten gesammelt hat. Eine Zeit lang hat Boomgaarden an der Volkshochschule Kurse für Neuzugezogene gegeben, um sie mit den ostfriesischen Besonderheiten vertraut zu machen. „An zehn Abenden sind wir einmal durchs Leben gegangen: von der Geburt bis zum Tod. Da konnte ich sehen, dass gerade diese beiden Lebensstationen am emotionalsten in der Bevölkerung hängen.“ Es seien die unsichersten Phasen des Lebens, in denen die Menschen eigentlich das stärkste Bedürfnis nach Ritualen hätten. „Bei den Ritualen zum Begräbnis ist ganz viel in den letzten 50 Jahren verschwunden“, bestätigt er. Er findet jedoch auch: „Bestimmte große Bestandteile haben sich gehalten, wie etwa das Teetrinken – zumindest auf dem Land.“

„Hier in Ostfriesland zelebriert man den Tee“, lächelt Boomgaarden, „wir haben eine unfassbar massive Teekultur. Die Ostfriesen trinken immer Tee: zum Frühstück, am Morgen, nach dem Mittagessen, nachmittags, zum Abendbrot und danach.“ Die Sorte der Wahl der Ostfriesen ist Assam-Tee, der nach der gleichnamigen indischen Region benannt ist, wo sein Anbaugebiet liegt. Es ist ein starker Schwarztee, der mit einigen Löffeln Sahne überträufelt und je nach Gusto mit Kandis gesüßt getrunken wird. In der Regel besteht die Prozedur, bei der auch geschlürft werden darf, aus drei kleinen Porzellantassen, denn, so Boomgaarden: „Drei Tassen ist Ostfriesenrecht“.

Tee wärmt und hält zusammen. Bereits bei Erkrankungen oder beim Überbringen von schlechten Nachrichten spielt er in Ostfriesland eine wichtige Rolle. „Komm eben rein, wir setzen uns hin und trinken eine Tasse Tee zusammen“, ist laut Boomgaarden ein Satz, der in solchen Momenten hilft. „Das hat eine Wirkung, da muss man nicht viel reden“. Das Getränk durchzieht als verbindendes Element den ganzen Ablauf der Trauerrituale: Vom ursprünglichen Teetrinken am Sarg bis zum Zusammenkommen nach der Beerdigung, bei dem in Ostfriesland bis heute Tee getrunken und Beerdigungskuchen gegessen wird.

 

Claudia Kurrelvink, Hero Boomgaarden und Adalbert Janssen (von l. n. r.) erzählen in ihren jeweiligen Heimatorten von den traditionellen Beerdigungsritualen Ostfrieslands und ihren persönlichen Erfahrungen damit.
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In Ostfriesland gibt es zahlreiche Kirchen; in der Gemeinde Krummhörn hat jedes eingemeindete Dorf seine eigene. Auf dem Bild ist die Hinter Kirche zu sehen.
Foto: © Salome Müller/GfbV

 

Vom Totenholz zum Sarg 

„Vor 100 Jahren wussten alle im Dorf, dass jemand gestorben war, wenn beim Tischler das Totenholz vom Dachboden geholt wurde“, beginnt Boomgaarden seine Erzählung der Trauerrituale, „die erste Botschaft vom Todesfall ging direkt an die Tischlerei.“ In Uttum war Janssen als junger Mann in einem solchen Betrieb tätig; seine Familie besaß einen Tischler-, Maler- und Zimmererbetrieb im Dorf. „Die Trauerfamilie klopfte an unser Fenster – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Sie gab den Sarg in Auftrag, denn dieser musste am Abend des gleichen Tages fertig sein“, erinnert er sich. Nicht alle Auftraggeber erhielten das gleiche Sargmodell. „Die einfachen Leute kriegten einen ganz einfachen Sarg, der schwarz angestrichen wurde. Die sogenannt besseren Leute hingegen bekamen einen Fichtensarg und die reichen, Handwerker und Bauern, einen Eichensarg. Dieser wurde dann nur mit Öl behandelt, das Holz sollte schließlich durchschimmern“, erzählt Janssen. „Ab den 1950er Jahren wurden dazu noch gedruckte Palmblätter an die Seiten genagelt.“

Während sein Vater und ein Onkel das Holz bearbeiteten, mischte Janssen als Jüngster den Lehmbrei an. Das Gemisch wurde im Sarg verteilt, um später das Leichenwasser aufzusaugen. Ebenso war Janssen dafür zuständig, den Sargdeckel von innen zu weißen. Zwei weitere Verwandte nähten die Sargwäsche. „Das Innere wurde ausstaffiert und mit Band abgesetzt, damit es schön und ordentlich aussah.“ Zum Abschluss strich ein anderer Onkel, Malermeister von Beruf, den Sarg. „Da kam es immer zu einem Streit zwischen den beiden Onkeln“, schmunzelt Janssen, „denn um sechs Uhr abends musste der Sarg fertig sein. Wenn er nicht rechtzeitig trocknete, schimpfte der erste Onkel über die nasse Farbe, der zweite über das nasse Holz des jeweils anderen.“ Sobald der Sarg bereit war, wurde er auf speziell dafür vorgesehenen Bänkchen platziert. Dann kamen die sechs Sargträger aus dem Dorf. „Sie kriegten ein kleines Glas voll mit klarem Schnaps, Doornkaat, denn sie mussten ja gleich mit dem Sarg in das Haus des verstorbenen Menschen.“

Der Dodenbidder geht um

Unterdessen hatte die Kunde des Todesfalls im Dorf die Runde gemacht – in der Person des Leichenbitters. Bekannt war er in Ostfriesland unter der plattdeutschen Bezeichnung „Dodenbidder“, erkannt wurde er an seiner Kleidung: schwarze Schuhe und Hose, ein schwarzer Gehrock bis tief in die Kniebeuge, ein weißes Hemd und auf dem Kopf ein schwarzer Zylinder. Auch in anderen Gegenden Deutschlands traf man das Ehrenamt bis Ende des vergangenen Jahrhunderts an. Nachdem die Trauerfamilie den Dodenbidder informiert hatte, ging dieser in der Nachbarschaft von Haus zu Haus. Er zog seinen Zylinder und lud die Leute im Namen der Trauerfamilie mit einem althergebrachten plattdeutschen Spruch zum Teetrinken und zur Beerdigung ein. Zudem verwaltete er in manchen Dörfern die sogenannte Sterbekasse, mit der die Kosten der Beerdigung im Bedarfsfall gemeinschaftlich getragen wurden. Ebenso gehörte es zu seinen Aufgaben, in den Haushalten zu fragen, wer unter den Männern Zeit zum Sargtragen habe.

Eingesargt und aufgebahrt

Im Haus des Toten hat die Familie in dieser Zeit den Leichnam gewaschen und eingekleidet. „Man nahm den besten schwarzen Anzug oder das beste schwarze Kleid. Teils halfen auch noch die Nachbarn oder der Bestatter bei den Vorbereitungen“, beschreibt Boomgaarden. Wenn die Sargträger eintrafen, wurde der Leichnam eingesargt: also in den Sarg gelegt und präpariert. Nun begann die Periode der Aufbahrung zuhause.

„Die Uhr wurde angehalten und die Spiegel verhangen“, erinnert sich Boomgaarden. In seiner Jugend starb sein Großvater. „Wenn man ein großes Haus hatte, wurde für die Aufbahrung in der Regel das Schlafzimmer ausgeräumt, wie etwa bei meinen Großeltern.“ Es gab jedoch auch Familien, die auf sehr engem Raum wohnten. In manchen Haushalten stand der Sarg in dem Zimmer, in dem auch gekocht und gelebt wurde. „Mit im Raum standen zwei, drei dunkle Blumensträuße oder ein Kranz, jedoch kein Schmuck wie etwa Kerzen. Das Ostfriesland war lange sehr protestantisch geprägt“, fügt Boomgaarden an.

Am Abend des Todes traf sich die Familie zum Tee. „Geredet wurde wenig. Vielleicht flüsterte der eine mal ein, zwei Sätze, aber ansonsten wurde geschwiegen.“ In der Regel blieb der Sarg mit dem Leichnam drei bis vier Tage im Haus. Ab dem zweiten Tag der Aufbahrung gesellte sich der Trauerbesuch dazu. Nachbarn und entferntere Verwandte tranken gemeinsam Tee. „Immer wieder gingen Angehörige in den Raum und guckten sich die verstorbene Person an. Man hatte sehr lange Zeit zum Abschiednehmen. Der Tote war noch nicht so richtig weg, er gehörte noch ein Stück weit dazu“, erzählt Boomgaarden. Erst am Tag der Beerdigung, wenn der Tote von den Sargträgern zur Kirche getragen wurde, verließ er endgültig das Haus.

In der Uttumer Kirche steht eine der bedeutendsten Renaissanceorgeln Deutschlands. Sie wurde im 16. oder 17. Jahrhundert erbaut.
Foto: © Salome Müller/GfbV

Eine Tradition liegt im Sterben

Mittlerweile sterben die meisten Menschen nicht mehr zuhause. Im Krankenhaus werden sie beispielsweise direkt vor Ort eingesargt. Angehörige besuchen den Verstorbenen jedoch in der Leichenhalle oder den Aufbahrungsräumen beim Bestatter. Diese Verabschiedung erfolgt punktuell und auf Termin. Die Aufbahrung zuhause ist rar geworden. „In meinem beruflichen Alltag ist sie in den zwölf Jahren, in denen ich Pastorin in Larrelt bin, nicht mehr vorgekommen“, stellt Kurrelvink fest.

Ein weiterer Faktor für den Rückgang der Aufbahrung ist die Zunahme der Urnenbestattungen. Janssen, der nach der Tätigkeit im Familienbetrieb studierte und auf dem Bauamt der Gemeinde Hinte arbeitete, summiert: „Während mehr als 40 Jahren machte ich die Grabausmessung auf dem Friedhof und führte Rechnung über die Beerdigungen. Bis vor etwa sieben Jahren hatten wir nicht mehr als eine Handvoll Urnen.“ Heute gibt es jedoch mehr Urnen- als Sargbestattungen. „Bei einem Trauerfall mit Urnenbestattung wird die Leiche noch am selben Abend ins Krematorium gebracht“, fügt Janssen an.

In seinem Dorf war er 2022 der bisher letzte, in dessen Haus eine Aufbahrung stattgefunden hat, nachdem seine Frau Gesine verstorben war. Sie sei schwer krank gewesen und er habe sie während ihrer letzten Wochen gepflegt. Am Sterbebett war es den beiden möglich, gemeinsam festzulegen, wie nach ihrem Tod vorgegangen werden sollte. „Im Nachhinein hat es sehr geholfen, dass wir vorher alles von A bis Z besprechen konnten“, erzählt Janssen, „ich und meine drei Söhne waren zuhause, als Gesine starb. Danach haben wir sie eingekleidet und den Bestatter gerufen. Er kam sogleich vorbei und lieferte den Sarg. Wir hatten das Wohnzimmer für die Aufbahrung freigeräumt. Dort war sie drei Tage am offenen Sarg aufgebahrt, sodass wir Abschied nehmen konnten. Nach drei Tagen merkten wir, wie sich Gesines Handflächen und Lippen langsam veränderten. Da sagte ich: ‚Nun ist gut gewesen‘ und wir schlossen den Sarg.“ Zusammen mit seinen Söhnen und Enkelsöhnen trug Janssen den Sarg aus dem Haus, wie es sich seine Frau gewünscht hatte.

Das Vermeiden des Unvermeidbaren

„Bei der Aufbahrung muss man die direkte Konfrontation mit dem Tod aushalten“, sagt Kurrelvink im Pfarrhaus in Larrelt, „man muss ertragen können, dass ein Toter in der Wohnung liegt.“ Dies scheint heute schwieriger für die Menschen. „Ich habe den Eindruck, dass der Tod nicht mehr nach Tod aussehen darf“, meint die Pastorin. Sie beobachte beispielsweise, dass viele gar keine Leichen mehr sehen wollten. Auch auf Beerdigungen zeige sich das veränderte Verhältnis zum Tod: „Manche mögen den Sarg nicht mehr in den Erdboden runterlassen, um das Zu-Ende-Gehen nicht mitansehen zu müssen. Es ist ein generelles Phänomen: Mit dem Tod mag man sich nicht mehr auseinandersetzen.“

Laut Kurrelvink liege der Fokus der Angehörigen bei einem Trauerfall heutzutage häufig darauf, die Beerdigung hinter sich zu bringen: „Diese ist für sie der große Schritt, nach dem sie wieder aufatmen und sich neu finden können.“ Vielen sei es wichtig, selbst dabei zu sein, wenn ein geliebter Mensch sterbe. Doch wenn der Tod eingetreten sei, müsse es sogleich weitergehen und der Bestatter kommen. Sie empfinde es persönlich beinahe als Abschieben: „Als würde man den Toten weggeben und damit den Tod loswerden wollen.“ Dabei sei gerade die Aufbahrung zuhause eine große Chance – wenn man es sich traue, sich auf den Tod einzulassen.

Das letzte Geheimnis

Vor rund drei Jahren starb Kurrelvinks Vater im Krankenhaus, nachdem er lange krank gewesen war. „Die Schläuche wurden abgenommen und er hergerichtet: Es war die erste Begegnung mit dem Vater als Toter.“ Für sie war im Privaten klar: „Da müssen wir uns Zeit nehmen.“ Wie Boomgaarden kannte Kurrelvink die Aufbahrung von Angehörigen nur noch aus der Kindheit. Sie schlug ihrer Familie vor, den Vater bis zur Beerdigung im Haus der Eltern aufzubahren. So würde auch ihre Mutter Gelegenheit haben, Abschied zu nehmen, ohne ins Bestattungshaus fahren zu müssen. Alle waren einverstanden.

„Natürlich stellten wir uns die Frage: Geht das heute noch?“, erzählt Kurrelvink und fährt fort: „Nach Rücksprache mit unserem Bestatter war es möglich, denn die Rahmenbedingungen stimmten: Man muss einen kühlen Raum haben und die Leiche in einem guten Zustand sein.“ Am darauffolgenden Tag kam Kurrelvinks Vater nach Hause und wurde dort im offenen Sarg für drei Tage aufgebahrt. „Tatsächlich haben wir als Familie in der Zeit alle im Haus übernachtet. Es war Jahreswechsel, alle hatten frei. Es tat gut, dass man immer sagen konnte: Papa ist noch da. Anders als im Bestattungshaus, wo man den Besuch am Sarg planen muss, konnten wir immer zu ihm hingehen. Das war ein schönes Gefühl.“ Kurrelvink erinnert sich, wie sie nachts stundenlang am Sarg des Vaters saß: „Wir haben Louis Armstrong gehört – eine Musik, die er im Krankenhaus immer gesungen hatte.“ Es war ihr persönliches Abschiednehmen, das ihr viel bedeutet.

„Die Aufbahrung bietet nochmals die Chance, den Menschen wahrzunehmen, ins Gespräch zu kommen, zu beten, vielleicht auch Schuld gegenüber dem Toten zu bekennen oder seine Hand zu halten“, erzählt Kurrelvink, „man realisiert, dass es durch den Eintritt des Todes nicht mehr so ist wie vorher, dass unsere Geschichte so gesehen erst einmal vorbei ist. Es ist etwas Besonderes, den Tod auf diese Weise anzuschauen. Die Endlichkeit wird klarer. Es gibt wenige Geheimnisse im Leben – der Tod ist eines davon. Die Aufbahrung – diese Zwischenzeit von Tod und Trauerfeier – ermöglicht es, sich dem Geheimnis zu nähern.“

Laut dem Rekord-Institut für Deutschland wird in Ostfriesland pro Kopf jährlich 300 Liter Tee
getrunken. Die UNESCO hat die ostfriesische Teekultur als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Foto: various brennemans/Flickr CC BY-SA 2.0 Deed

Die Friesen

Die Friesen sind eine Volksgruppe und leben entlang der Nordseeküste von Deutschland und den Niederlanden. Man unterscheidet drei Gruppen: West-, Ost- und Nordfriesen. Die niederländischen Friesen nennen sich Westlauwers'sche Friesen („Westerlauwerske Friezen“). Sie leben in der Provinz Friesland („Fryslân“) und sprechen ein westfriesisches Friesisch. An der niedersächsischen Küste leben die Ostfriesen. Innerhalb der Gruppe sind auch andere Eigenbezeichnungen geläufig. Unter ihnen spricht nur eine kleine Gruppe einen friesischen Dialekt, das Saterfriesisch. Mehr Menschen sprechen noch Plattdeutsch. Die Nordfriesen Schleswig-Holsteins sprechen Nordfriesisch. Sie bewohnen den Landkreis Nordfriesland und die Insel Helgoland. Die Friesen in Deutschland sind neben den Sinti und Roma, der dänischen Minderheit und den Lausitzer Sorben als nationale Minderheit anerkannt.



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