Pressemitteilung

13.03.2024

Einladung zum Vortrag am 18.3.

Die türkische „Operation Olivenzweig“ – eine völkerrechtliche Analyse

Im Rahmen der sogenannten „Operation Olivenzweig“ hat die Türkei 2018 die syrisch-kurdische Region Afrin besetzt. Etwa 300.000 Kurdinnen und Kurden mussten fliehen oder wurden vertrieben. Die verbliebene Bevölkerung lebt seitdem unter schwierigsten Bedingungen und wird weiterhin angegriffen. Der Jurist Kendal Moussa hat im Auftrag der Gesellschaft für Bedrohte Völker (GfbV) die Studie „Operation Olivenzweig - eine völkerrechtliche Analyse“ erstellt. Bei einem Vortrag mit Livestream wird Moussa seine Studie vorstellen und gemeinsam mit dem GfbV-Nahostexperten Dr. Kamal Sido die Besetzung aus völkerrechtlicher Sicht analysieren. Sido wird zudem über die aktuelle Situation in Afrin und ganz Syrien berichten. Zu dem Vortrag laden wir Sie herzlich ein:

Am Montag, den 18. März 2024,

um 19 Uhr

im Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7, Göttingen, sowie online

Seit fast 13 Jahren tobt in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg. Einer der vielen Akteure war und ist zum Teil immer noch der sogenannte „Islamische Staat“ (IS), der in Syrien und im Irak einen islamistischen Gottesstaat errichten wollte. Religiöse Minderheiten wie Yeziden, Christen, Aleviten und Drusen wurden vom IS brutal unterdrückt. Die yezidische Religionsgemeinschaft sollte vollständig ausgelöscht werden.

Um die Menschen in Afrin, im Nordwesten Syriens, zu schützen, entstand eine regionale Selbstverwaltung mit religiöser und kultureller Vielfalt, in der Frauen eine führende Rolle spielten. Die Selbstverwaltung war dem türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan und seinen syrischen Söldnern ein Dorn im Auge. Islamistische Milizen, die von der Türkei unterstützt wurden, versuchten, die Region zu besetzten. Als dies scheiterte, verhängte die Türkei eine Blockade über Afrin. Am 20. Januar 2018 marschierte die türkische Armee in Afrin ein. Seit dem 18. März 2018 ist die Region völkerrechtswidrig von der Türkei besetzt. Viele Menschen musste fliehen. Die verbliebenen Kurden, vor allem alte Frauen und Männer, leben faktisch in einer Hölle. Es wird gemordet, gefoltert, vergewaltigt und geplündert. Ziel der Türkei ist es, die kurdische Sprache und Kultur in Afrin endgültig zu vernichten.

Im Anschluss an die Veranstaltung beantworten die Referenten Fragen aus dem Publikum. Die Veranstaltung wird zusätzlich live per Zoom übertragen. Dafür können Sie sich hier anmelden.