07.12.2006

Zerstörung der borealen Wälder

Eine besondere Bedeutung für das Weltklima spielen die borealen Wälder, die Urwälder des Nordens, da sie den größten Kohlenstoffspeicher der Erde bilden. Sie sind in der Lage, große Mengen an Kohlendioxid zu speichern und gelten daher als eine wichtige CO2-Senke. Außerdem bilden die zahlreichen im kalt-gemäßigten Klima dieser Wälder gelegenen Seen und Feuchtgebieten den größten Trinkwasserspeicher der Erde.

Die borealen Wälder sind der am Nördlichsten gelegene Waldtyp der Erde. Sie bilden einen grünen Gürtel um die Nordhalbkugel und machen weltweit mehr als ein Drittel des Waldbestandes aus. Sechzig Prozent der noch verbleibenden nördlichen Urwälder befinden sich in Russland, 30 Prozent in Kanada und 10 Prozent verteilen sich auf Alaska, die baltischen Staaten, Island und Skandinavien.

Seit Jahrtausenden leben indigene Völker wie die Saami, Tschuktschen, Chanten, Mansen und Itelmenen in diesen Wäldern. Sie gehen hier der Rentierhaltung, dem Fischfang und der Jagd nach. Die Wälder werden durch Kahlschlag, Staudammprojekte und der Ausbeutung von Ressourcen zerstört, ohne auf die Lebensweise ihrer indigenen Bewohnerinnen und Bewohner Rücksicht zu nehmen. Die Landrechte der Indigenen werden dabei weder von Russland noch von Kanada oder Finnland respektiert.