19.07.2007

Zeitraum Juli 2007

Darfur-Friedenskonferenz in Libyen

Misna, 16.7.2007

Vertreter aus 18 Staaten und Internationalen Organisationen berieten auf einer zweitägigen Konferenz im libyschen Tripolis über Friedensperspektiven für Darfur. Am Ende der Konferenz zeigte sich der schwedische UN-Sondergesandte für den Sudan Jan Eliasson optimistisch. So war es zumindest gelungen, zahlreiche Widerstandsgruppen aus Darfur wieder zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Seit Mai 2006 hatte sich der Widerstand in Darfur in zahlreiche Gruppierungen aufgesplittert. Ziel der Konferenz war es, wieder eine gemeinsame Verhandlungsposition der Darfur-Bewegungen zu erarbeiten. Doch Experten gehen davon aus, dass Friedensgespräche sehr langwierig sein werden.

+++++++++++++++++++++++

Neuer Separatfrieden für Darfur

Sudan Tribune, 15.7.2007

Während in Libyen die Darfur-Friedenskonferenz eröffnet wurde, unterzeichnete die sudanesische Regierung in Khartum einen Separatfrieden mit einer unbedeutenden Splitterbewegung aus Darfur. Deutlicher konnte Khartum nicht zeigen, dass es kein Interesse an einem umfassenden Friedensvertrag für Darfur und den gesamten Sudan hat. Denn seit Jahren werfen Widerstandsgruppen der Regierung in Khartum vor, systematisch einzelne Gruppen gegeneinander auszuspielen, in dem einzelnen Führern dieser Bewegungen Separatfrieden angeboten werden.

 

Neue Darfur-Allianz in Eritrea gegründet

Reuters, 14.7.2007

Mehrere kleinere Darfur-Freiheitsbewegungen haben sich unter Vermittlung Eritreas zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Eritrea nimmt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung eines Friedens für Darfur ein, da der Staat sehr gute Beziehungen zu zahlreichen Oppositionsgruppen im Sudan unterhält.

+++++++++++++++++++++++

Neue Bomben-Angriffe in Darfur

BBC, 13.7.2007

Die sudanesische Luftwaffe hat ihre Bombenangriffe auf zivile Ziele im Westen des Landes wieder aufgenommen, erklärte der US-Sondergesandte für den Sudan, Andrew Natsios. Die Regierung des Sudan dementierte den Bericht und bezeichnete Natsios als "Hindernis" für den Friedensprozess.

+++++++++++++++++++++++

China bleibt Sudans bester "Freund"

The Herald, 27.6.2007

Viel wird spekuliert über Chinas Rolle im Sudan und in dem Völkermord in Darfur. Jüngst bekannt gewordene Zahlen belegen, wie eng die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Staaten sind. So hat China nach Angaben des sudanesischen Finanzministers mehr als 6 Milliarden US-Dollars in die sudanesische Ölindustrie investiert. Weitere 50 Investitionsprojekte außerhalb der Ölindustrie in einem Wert von 300 Millionen US-Dollars werden von Peking gefördert. Der Sudan exportierte im Jahr 2006 Waren in den ostasiatischen Staat im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollars.

China ist am Sudan aber auch als Transitland für Ölimporte aus dem benachbarten Tschad interessiert. So haben chinesische Firmen in den letzten Monaten verstärkt Öl-Konzessionen im Tschad erworben. Die Unternehmen planen eine Pipeline durch Darfur zu bauen, um Öl aus dem Tschad schnell zu dem Verlade-Hafen Port Sudan am Roten Meer transportieren zu können. Auch in der Nähe dieses Hafens sucht der führende Öl-Konzern China National Petroleum Company inzwischen in einem 3,8 Quadratkilometer großen Bereich in den flachen Küstengewässern nach Öl.

+++++++++++++++++++++++

Immer mehr Flüchtlinge in Darfur

BBC, 3.7.2007

Mehr als 160.000 Menschen sind seit Januar 2007 in Darfur vertrieben worden, erklärten die Vereinten Nationen. Sowohl die Sicherheitslage als auch die humanitäre Versorgung habe sich in den letzten Monaten weiter verschlechtert.

+++++++++++++++++++++++