24.08.2007

Yeziden in Deutschland protestieren gegen den Terror im Irak

Kundgebung in Berlin

Anlässlich der furchtbaren Autobombenanschlägen gegen yezidische Ortschaften im Nordirak, denen am 14. August mindestens 400 Menschen zum Opfer gefallen sind, haben yezidische Vereine in Deutschland zu einer Trauerkundgebung in Berlin aufgerufen:

 

am Dienstag, den 28. August 2007,

Beginn: 12 Uhr, Rotes Rathaus, Rathausstr. 15, 10178 Berlin-Mitte

Ecke Spandauer Straße

Kundgebung: ab 13 Uhr am Pariser Platz / Brandenburger Tor

es spricht der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch

 

Die Gesellschaft für bedrohte Völker GfbV (Göttingen) unterstützt den Aufruf. Sie hatte nach den Terroranschlägen ein baldiges Plebiszit in der mehrheitlich von kurdischen Yeziden besiedelten Region Sinjar über einen möglichen Anschluss an das nordirakische Bundesland Kurdistan gefordert. Politiker dieser religiösen Minderheit plädieren dafür, der Region dann

einen autonomen Status innerhalb Kurdistans zu gewähren. Der Artikel 140 der irakischen Verfassung sieht diese Möglichkeit vor. Die Yeziden fürchten, im anderen Fall weiterhin von Muslimen majorisiert zu werden. Im Bergland Sinjar lebt die weltweit größte yezidisch-kurdische Gemeinschaft mit bis zu 400.000 Angehörigen. Dort stellen sie rund 80 Prozent der Bevölkerung Das Gebiet ist nur noch über eine einzige und sehr unsichere Straße zu erreichen.

 

Die Gesamtzahl der Yeziden, die im Irak, Syrien, in der Türkei, Armenien und Georgien sowie in der europäischen Diaspora leben, wird auf 800.000 geschätzt. Yeziden. Rund 550.000 siedeln im Nordirak. Etwa 45.000 Yeziden, meist Religionsflüchtlinge aus der Türkei, sind in Deutschland ansässig.