30.06.2014

„Wahlversprechen einlösen, Herr Rohani! Freiheit für den kurdischen Menschenrechtler Sadiq Kabudvand und alle anderen politischen Gefangenen im Iran!“

EINLADUNG ZUR MENSCHENRECHTSAKTION - Iranischer Staatspräsident vor einem Jahr gewählt

Mahnwache am Dienstag, den 01.07.2014, von 11 Uhr an

vor dem Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran

Raimundstraße 90 in 60320 Frankfurt am Main

„Freiheit für den kurdischen Menschenrechtler Sadiq Kabudvand!“ Unter diesem Motto haben die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und iranisch-kurdische Vereine für Dienstag (01.07.14) zu einer Mahnwache vor dem Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran in Frankfurt am Main aufgerufen. Die Göttinger Menschenrechtsorganisation, Exilkurden sowie Iraner wollen sowohl an das Schicksal des am 01. Juli 2007 inhaftierten kurdischen Menschenrechtlers Mohammad Sadiq Kabudvand als auch an das von hunderten von anderen politischen Gefangenen erinnern und von der iranischen Regierung ihre sofortige Freilassung fordern.

„Vor einem Jahr wurde Präsident Hassan Rohani gewählt und nichts hat sich für die unterdrückten und diskriminierten Minderheiten verbessert“, kritisiert die GfbV. „Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass Rohani seine Wahlversprechen einlöst und endlich ein Zeichen setzt: Die politischen Gefangenen müssen endlich freigelassen werden!“ Seit sieben Jahren sitzt Kabudvand im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis und verbüßt seine zehnjährige Haftstrafe. Sein Verbrechen: Die Gründung der „Menschenrechtsorganisation von Kurdistan“, das „Veröffentlichen von Lügen mit der Absicht zur Stiftung öffentlicher Unruhe“ sowie „die Erzeugung von Uneinigkeit zwischen und unter sozialen Gruppen der Gesellschaft durch die Thematisierung ethnischer und rassischer Fragen“. Die iranische Justiz konfrontiert in der Regel alle kurdischen Aktivisten mit diesem absurden Vorwurf. In Wirklichkeit setzten sich Menschen wie Kabudvand für eine sprachliche und kulturelle Gleichberechtigung der rund zehn Millionen Kurden im Iran ein.

Die GfbV ist in großer Sorge um Kabudvand. Seit einem 59-tägigen Hungerstreik, mit dem er 2012 gegen das Besuchsverbot seines schwerkranken Sohnes protestiert hatte, ist er schwer nierenkrank. Eine angemessene Behandlung wird ihm jedoch verweigert. Im Evin-Gefängnis kommt es auch immer wieder zu brutalen Übergriffen der Wärter. So wurden die Gefangenen am 17. April stundenlang verprügelt und misshandelt.

Im Vielvölkerstaat Iran sind die Volksgruppen der Aseri, Kurden, Araber, Belutschen, Turkmenen, Assyrer sowie andere kleinere ethnische und religiöse Minderheiten nicht als eigenständige Völker mit eigener Sprache und Kultur anerkannt. Sie alle leiden unter Unterdrückung und Diskriminierung.


 

Dr. Kamal Sido, der Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, ist erreichbar unter Tel. 0551 499 06 18 oder nahost@gfbv.de.