13.04.2007

<i>'Völkermord. Bitte nicht stören!'</i>

Fairplanet und die Gesellschaft für bedrohte Völker starten eine gemeinsame Initiative für Frieden im Sudan und launchen das Portal www.RettetDarfur.de

Im Vorfeld des dritten Global Day for Darfur am 29. April starten Fairplanet und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre gemeinsame Initiative RettetDarfur.de. Mit einer breit angelegten Informationskampagne möchten Fairplanet und die GfbV über die Tragweite der seit vier Jahren andauernden Verbrechen im Westen des Sudan informieren und für die Thematik sensibilisieren. Wichtigstes Instrument ist dabei das Onlineangebot www.RettetDarfur.de, das ab sofort einen einfachen Zugang zu Informationen und Petitionen ermöglicht. Der bewusst provokant formulierte Slogan der Kampagne, die sich an die breite Öffentlichkeit, die Politik, aber auch Medien richtet, ist 'Völkermord. Bitte nicht stören!'. Denn Fakt ist: Bis heute konnte sich die internationale Gemeinschaft nicht dazu entschließen, dem Genozid in Darfur mit wirksamen Schritten entgegenzutreten. Zur Pressekonferenz am 27. April, über die wir Sie in Kürze detailliert informieren, werden auch prominente Teilnehmer erwartet.

 

Konzeptionell gehen Fairplanet und die GfbV mit ihrer Kampagne einen innovativen Weg: Sie verzichten bewusst darauf, das Leid der Betroffenen darzustellen. "Unser Ziel ist es, die Konsequenzen dieses Völkermordes assoziativ erfahrbar zu machen", so Projektleiterin Ute Schechtel von Fairplanet. Mit www.RettetDarfur.de wollen Fairplanet und die GfbV nicht nur informieren, sondern vor allem dazu animieren, selber aktiv zu werden und Stellung zu beziehen.

 

Weitere Instrumente der Kampagne sind mehrere themenbezogene Videoclips des renommierten New Yorker Filmemachers Noaz Deshe sowie 'Völkermord. Bitte nicht stören!'-Türhänger, die das klassische Flugblatt ersetzen. Noaz Deshe hat sich der Thematik suggestiv genähert; in seinen künstlerisch anspruchsvollen Clips visualisiert er das Verschwinden von Menschen. Die Filme werden zunächst auf der Pressekonferenz präsentiert; am Global Day for Darfur sind sie auf der Videoleinwand des Sony Centers am Potsdamer Platz zu sehen.

 

Hintergrund: Seit vier Jahren lässt die sudanesische Regierung planmäßig und kontinuierlich große Teile der schwarzafrikanischen Bevölkerung Darfurs von arabischen Reitermilizen vertreiben. Fast die Hälfte der Dörfer im Westen des Sudan wurde mittlerweile zerstört. Das Regime Bashir setzt Armee-Einheiten ein, die sich an den Einzeltötungen und Massakern der Milizen beteiligen. Augen-zeugen berichten, dass die Milizionäre bei ihren Überfällen regelmäßig von Soldaten unterstützt werden oder Schützenhilfe aus der Luft bekommen. Nach Schätzungen der GfbV sind seit Beginn des Völkermords vor vier Jahren bis zu 400.000 Menschen in Darfur getötet worden, rund zwei Millionen wurden vertrieben. Drei Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Der Konflikt greift zunehmend auch auf den Tschad und die Zentralafrikanische Republik über.

 

Zum Internetportal RettetDarfur.de