23.04.2005

Vetternwirtschaft des Suharto-Clans

Das Monatsgehalt des früheren indonesischen Staatspräsidenten belief sich bei seinem Ausscheiden aus dem Amt offiziell nur auf 1.764 US-Dollars. Indonesiens Staatspräsident Wahid schätzt das Vermögen der Suharto-Familie jedoch auf 45 Milliarden US-Dollars, andere Schätzungen belaufen sich auf 15 Milliarden US-Dollars. Systematisch bereicherten sich Suharto und seine sechs Kinder während der 32 Jahre dauernden Herrschaft des Diktators. Seine Familie besitzt Anteile an mindestens 564 indonesischen Unternehmen sowie an Hunderten ausländischen Firmen von den Niederlanden bis zu Vanuatu. Die Bandbreite ihres Wirtschaftsimperiums ist enorm: Vom Öl-Export bis zu den Pilgerreisen muslimischer Gläubiger nach Mekka reichen die Wirtschaftsaktivitäten des Clans. In Indonesien kontrollieren Suharto und seine Kinder direkt oder aufgrund von Beteiligungen an verschiedensten Unternehmen rund 3,6 Millionen Hektar Land. Allein in dem lange von Indonesien besetzten Osttimor übten sie über 40 Prozent des Landes Kontrolle aus. Neun Milliarden US-Dollars sollen sich auf Nummernkonten in der Schweiz befinden.