28.09.2007

Urteile des UN-Kriegsverbrechertribunals sind zu milde!

"Mord-Orgie" von Vukovar verharmlost

Die Urteile des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag im Prozess um das Massaker von Vukovar 1991 in Kroatien kritisiert der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch, als zu milde und verharmlosend. Im Wortlaut:

 

"Mit der Massenerschießung von Patienten und Pflegepersonal des Krankenhauses von Vukovar und der folgenden Vertreibung der nicht-serbischen Einwohner der Stadt, begann die Kette der Kriegsverbrechen des serbischen Militärs in den ehemaligen Republiken Jugoslawiens. Dann folgten zahlreiche Massaker, die jahrelange Bombardierung offener Städte und die Einrichtung von Konzentrations- und Vergewaltigungslagern. Wir haben dieses erste schlimme Kriegsverbrechen und den späteren Genozid, zunächst in Kroatien und dann in Bosnien und Herzegowina von Anfang bis Ende dokumentiert. Persönlichkeiten wie Simon Wiesenthal und Marek Edelman haben diese Verbrechen in Gesprächen und bei Veranstaltungen der Gesellschaft für bedrohte Völker immer wieder verurteilt und eine internationale Intervention gefordert. Sie fühlten sich an die Anfänge der Nazi-Verbrechen erinnert.

 

Mit diesem äußerst milden Urteil verharmlost das UN-Kriegsverbrechertribunal die "Mord-Orgie", die die drei Angeklagten Mile Mrksic, Veselin Sljivancanin und Miroslav Radic in Vukovar angerichtet haben."