29.07.2006

Update zur Lage auf Sachalin

Vom 26. bis 30. Mai 2006 fand unter dem Titel "Schutz der Rechte der indigenen Völker auf Sachalin und die industrielle Nutzung von Gebieten traditioneller Landnutzung" in Moskau ein Workshop statt. Parallel dazu wurde der Entwicklungshilfeplan für die Urbevölkerung Sachalins auf den Weg gebracht.

Dieser Plan hat das Ziel negative Auswirkungen des Projektes "Sachalin-II" zu minimieren und zum Wohlergehen der Indigenen beizutragen. Ein Memorandum wurde von der führenden Firma Sachalin Energy, dem Rat der indigenen Völker und der politischen Verwaltung Sachalins unterzeichnet. Sachalin Energy wird in die Umsetzung von sozialen Projekten 300.000 US $ investieren. Diese Umsetzung wird von einem Beirat beobachtete, in dem die indigenen Vertreter in der Mehrzahl sind.

Diese erfreuliche Entwicklung auf Sachalin kommt nach massiven Protesten von indigener Seite, die im Januar 2005 begannen, Zugangsstraßen zu den Baustellen der Ölunternehmen zu blockieren und weltweit auf ihr Anliegen aufmerksam machten, zu Stande. Nach diesen Protesten kam es zu Konfrontationen zwischen den Indigenen und Firmenvertretern. Erst nach und nach wurde eine Arbeitsbasis erreicht, die dann im März 2006 dazu führte, dass in Moskau eine öffentliche Anhörung zum Thema Sachalin durchgeführt werden konnte, an der NGOs, Geldgeber wie die Europäische Bank für Wiederaufbau etc. beteiligt waren. Es ist wichtig anzuerkennen, dass der Entwicklungsplan keine karitative Maßnahme seitens Sachalin Energy ist, sondern vielmehr ein den russischen und internationalen Gesetzen entsprechender Schritt, der schon vor Beginn der Bauarbeiten hätte gegangen werden müssen.

Quelle: npolar.no/ansipra/