24.10.2007

Uigurische Menschenrechtlerin Rebiya Kadeer aus China begeisterte Berliner Publikum

LESUNG

Foto: Sylvia Nagel


Die prominente uigurische Menschenrechtlerin Rebiya Kadeer aus China gab gestern in Berlin eine Lesung ihres Buches "Die Himmelsstürmerin, Chinas Staatsfeindin Nr.1 erzählt aus ihrem Leben" und stand dem begeisterten Publikum Rede und Antwort. Die erst im Sommer veröffentlichte Biographie, die im Heyne-Verlag erschien, gewährt sehr persönliche Eindrücke aus dem schicksalsreichen Leben der Mutter von elf Kindern.

 

Die Vorsitzende des Weltkongresses der Uiguren, die mehrere Jahre in chinesischer Haft verbrachte, hatte viel zu berichten: Bereits dreimal wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Sie gilt neben dem Dalai Lama als bedeutendste Vertreterin der verfolgten Nationalitäten in China. Seit ihrer Ausweisung aus China im Jahr 2005 lebt sie mit ihrem Mann im Exil in den USA, engagiert sich jedoch nach wie vor für ihr Volk – die rund zehn Millionen muslimischen Uiguren im Nordwesten Chinas. Ihre Kinder sind in China teils in Haft oder stehen unter Hausarrest.

 

Der geräumige Lessing-Saal der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund war gut besucht und bot einen passenden Rahmen für die Veranstaltung, die von der Gesellschaft für bedrohte Völker und dem Heyne-Verlag präsentiert wurde. Im Anschluss an die Lesung kam eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum auf. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen Welle-TV begleitet.

 

Rebiya Kadeer hält sich noch bis Freitag zu politischen Gesprächen in Berlin auf.