30.11.2006

Überlebende aus Srebrenica protestieren gegen Ehrung niederländischer Blaumhelmsoldaten

EINLADUNG ZUR MENSCHENRECHTSAKTION

Mit einem 60 Meter langen Transparent mit den Namen von 8106 Toten aus Srebrenica wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Montag im Assen gegen die offizielle Auszeichnung von niederländischen Blauhelmen protestieren, die 1995 in der damaligen UN-Schutzzone stationiert waren. Gemeinsam mit Hinterbliebenen der Ermordeten werden Mitarbeiter der internationalen Menschenrechtsorganisation für ethnische und religiöse Minderheiten die Namen Getöteter verlesen.

 

Der niederländische Verteidigungsminister Henk Kamp will das DuchBat III am kommenden Montag in Assen mit einem Abzeichen ehren "in Anerkennung der Verdienste der 850 Soldaten, die sich in mühevollen Umständen nach Ehre und Gewissen betragen und lange Zeit zu Unrecht in negativem Licht gestanden haben".

 

Die Einwohner von Srebrenica waren 1993 von den Blauhelmen entwaffnet worden und konnten sich so nicht einmal mehr selbst gegen serbische Truppen verteidigen. Sie waren ausschließlich auf den Schutz des so genannten Dutchbat III angewiesen, das die eingeschlossene Enklave am 11. Juli 1995 kampflos Serbenführer Ratko Mladic übergab. Die seit Jahren in der Schutzzone eingeschlossenen Bosnier wurden ihrem Schicksal überlassen: Männer und Jungen wurden selektiert und durch Massenerschießungen getötet. Die Toten wurden in Massengräber geworfen, später oft mit Bulldozern ausgegraben und in Wäldern oder Steinbrüchen verscharrt. Jahrelang blieben die Überlebenden im Ungewissen über das Schicksal ihrer Angehörigen.

 

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich zu unserer Protestaktion mit unserem 60 Meter langen Transparent ein:

 

am Montag, den 04. Dezember 2006,

von 10.00 Uhr an

vor der Johan Willem Frisokazerne

Balkenweg 3

in NL- 9405 CC Assen, Niederlande