19.10.2010

Tuareg fürchten Folgen des Uranabbaus

Niger:

Die Tuareg im Niger (Foto: GfbV-Archiv)

Für die Tuareg ist der Rohstoffreichtum ihres Landes zum Fluch geworden. Immer größere Gebiete werden durch den Uranbergbau zerstört und die freigesetzte radioaktive Strahlung schädigt die Gesundheit der Halbnomaden. Von der Regierung oder den Bergwerksbetreibern erhalten die Tuareg keinerlei Entschädigung. Der Bau der Minen hat dazu geführt, dass heute rund 70 Prozent des Grundwassers in der Region aufgebraucht ist. Ohne Wasser können die Tuareg jedoch nicht in der Wüste und ihren Randgebieten leben.

Zudem ist das Grundwasser durch die Uranförderung kontaminiert. Umweltschutzorganisationen weisen darauf hin, dass auch in den Hütten der Halbnomaden extrem erhöhte Strahlenwerte festgestellt wurden. Die radioaktive Strahlung gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung in der Region und im Gebiet der Uranminen. Vertreter der lokalen Aktionsgruppe "Aghir in Man" berichten, dass radioaktiv verstrahlter Bauschutt, gebrauchte Rohre und andere radioaktiv verseuchte Metallgegenstände an Tuareg-Arbeiter verteilt wurden, die daraus Haushaltsgegenstände fertigten. Denn die Ureinwohner wurden weder über die gesundheitlichen Risiken der Radioaktivität aufgeklärt noch werden sie medizinisch betreut bei Krankheitssymptomen, die auf radioaktive Kontamination hinweisen.

Umweltschutzorganisationen waren vor den Folgen der Uranförderung

Umweltschutzorganisationen warnen seit Jahren vor den Gefahren des Uranbergbaus im afrikanischen Staat Niger. Gemeinsam mit Tuareg und Nichtregierungsorganisationen des Landes fordern sie eine umfassende Untersuchung der Auswirkungen der Uranförderung, den wirksamen Schutz des Grundwassers sowie der Bewohner der Region vor der radioaktiven Strahlung.

Der größte Bergwerksbetreiber im Niger, das französische Energie-Unternehmen AREVA, betreibt zurzeit zwei Uranminen im Land, eine weitere wird in Kürze eröffnet. Ein Drittel seiner weltweiten Uranförderung bezieht AREVA aus dem Niger und versorgt damit circa 20 der 58 Atomkraftwerke Frankreichs mit Uran. AREVA missachtet seit Jahren die Landrechte der Tuareg.

Der bitterarme Staat Niger bezieht zwar 30 Prozent seiner Exporterlöse aus dem Verkauf des wertvollen Minerals, doch gibt er die Erlöse nicht an die im Norden lebenden Tuareg weiter. Die Ureinwohner verlangen, dass die Uranförderung auch der lokalen Bevölkerung zu Gute kommen muss.

Bitte unterstützen Sie die Tuareg im Niger mit Ihrer Stimme!

Appellieren sie an die AREVA-Vorstandsvorsitzende Anne Lauvergeon und an ihre Expertin für Beziehungen zu Investoren, Frau Marie de Scorbiac, eine umfassende Untersuchung der radioaktiven Belastung und der gesundheitlichen Folgen des Bergbaus durch unabhängige Gutachter und Nichtregierungsorganisationen zu unterstützen. Dringend müssen die gesundheitliche Aufklärung der Tuareg und ihre medizinische Betreuung verstärkt werden. Außerdem muss AREVA sicherstellen, dass keine radioaktiv verstrahlten Materialien die Uranmine verlassen, das Grundwasser nicht verseucht wird und der für die Region so wichtige Grundwasserstand nicht weiter gesenkt wird.

 

Sie wünschen weitere Informationen zum Thema?"

In unserer aktuellen Informationsbroschüre "Verseuchtes Wasser, verstrahltes Land: Aktion für bedrohte Ureinwohner!" haben wir detaillierte Informationen über die Gefahren der Uranförderung für Ureinwohner weltweit zusammengetragen. Sie können das Dokument bei "Download des Dokumentes" herunterladen. Gerne schicken wir es Ihnen auch nach Hause. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Frau Julia Nkowa (0551-49906-15, j.nkowa@gfbv.de)

 

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