14.10.2009

Thailändische Prinzessin soll Flüchtlingen aus Laos helfen

Einladung zur Menschenrechtsaktion


Während der Verleihung der Windaus-Medaille an die thailändische Prinzessin Prof. Chulabhorn Mahidol am kommenden Donnerstag in Göttingen wird die Gesellschaft für bedrohte Völker mit einer Mahnwache an die Preisträgerin appellieren, sich in ihrem Heimatland für die mehr als 5.000 Hmong-Flüchtlinge aus Laos einzusetzen. "Wir möchten Ihre Königliche Hoheit so bitten, ihren Einfluss geltend zu machen und ein gutes Wort für diese Flüchtlinge einzulegen, sodass sie in Drittländer umgesiedelt werden dürfen", sagt der GfbV-Vorsitzende Tilman Zülch. Obwohl den Hmong in Laos Gefahr für Leib und Leben drohe, plane Thailand, das Flüchtlingslager in Petchabun bis Ende 2009 zu schließen und alle Hmong in das kommunistisch regierte Nachbarland zurückzuschieben.

 

In Laos werden die Hmong, die sich seit Jahrzehnten in den Wäldern verstecken müssen, gnadenlos vom Militär gejagt. Denn während des Vietnamkrieges hatten Hmong als geheime Verbündete des CIA gegen die Kommunisten gekämpft. Nun werden Überlebende, ihre Angehörigen und selbst Kinder blutig verfolgt. Viele von ihnen wurden in den vergangenen Jahrzehnten Opfer völkermordartiger Verbrechen. Zehntausende von ihnen flohen deshalb ins vermeintlich sichere Thailand. Doch tausende Hmong wurden in den vergangenen Jahren zwangsweise über den Mekong nach Laos deportiert - zum Teil unter dramatischen Umständen. Viele Flüchtlinge würden sich eher umbringen, als freiwillig in ihr Verfolgerland zurückzukehren.

 

Thailand lässt es nicht zu, dass Mitarbeiter des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR individuelle Fluchtgründe untersuchen, sondern betrachtet alle Flüchtlinge als Wirtschaftsmigranten. Nach Angaben der GfbV-Hmong-Expertin Rebecca Sommer (New York) sind mindestens ein Drittel der Hmong in Phetchabun Überlebende der Verfolgung im laotischen Dschungel. Sie hat das Lager mehrfach besucht und warnt: "Die Flüchtlinge zurück nach Laos zu schicken, wäre ihr Todesurteil."

 

Wir laden Sie herzlich ein zu unserer Mahnwache

 

"Schützen Sie die verzweifelten Dschungel-Hmong, Königliche Hoheit!"

 

am Donnerstag, den 15.10.2009, von 15:30 bis 16:30 Uhr

vor dem Dekanat der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen,

Tammannstraße 4.

 

Für Nachfragen ist Tilman Zülch erreichbar unter politik@gfbv.de