15.05.2008

Taiwan muss endlich in die WHO aufgenommen werden!

Genf: Generaldirektorin der WHO aufgefordert, den Ausschluss Taiwans zu beenden


Die Gesellschaft für bedrohte Völker forderte die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan anlässlich der 66. Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly), die vom 19. bis 24 Mai in Genf stattfinden wird, auf, Taiwan als Mitglied in die Weltgesundheitsorganisation aufzunehmen. Nachdrücklich bat GfbV-Asienreferent Ulrich Delius die Generaldirektorin in einem Schreiben darum, sicherzustellen, dass taiwanesische Medien unabhängig aus den WHO-Sitzungen berichten dürften. Nur so könne das Recht der Bürger Taiwans auf eine angemessene Versorgung mit Informationen eingelöst werden.

 

Taiwan sei eine unabhängige Nation, die das in der UN-Charta festgelegte Recht auf Selbstbestimmung in Anspruch nehmen dürfen müsse, um Mitglied der UN und ihren Sektionen wie der WHO zu werden. Obwohl es sich in den letzten Jahrzehnten zu einem anerkannt demokratischen Rechtsstaat entwickelt habe, sei Taiwan aus rein politischen Gründen aus der WHO ausgeschlossen.

 

Jedes Jahr kämen runde 150.000 internationale Flüge mit über 22 Millionen Passagieren durch das Flughafendrehkreuz Taipeh. Über 50.000 Schiffe mit Hunderten Millionen Tonnen Fracht durchkreuzten taiwanesische Hoheitsgewässer. "Ein großer Teil dieses Verkehrs macht an Taiwans Flughäfen und Seehäfen Zwischenstation. Allein schon deswegen muss Taiwan als unentbehrlicher Teil einem glaubwürdigen globalen Seuchenbeobachtungs- und Verhütungsnetzwerkes anerkannt werden", meinte Delius. Nur als WHO-Mitglied könne Taiwan seinen Beitrag zu einer globalen Gesundheitspolitik leisten.