19.12.2007

Tagebuch von Dom Cappio

Hungerstreik gegen die Flussumleitung des Rio São Francisco

Vorspann

Seit dem 27. November ist Bischof Dom Luís Cappio in Sobradinho in Brasilien im Hungerstreik: Er will verhindern, dass der Fluss Rio São Francisco, die wichtigste Wasserquelle in der Halbwüste Nordostbrasiliens, umgeleitet wird, um Plantagen von Großgrundbesitzern und Garnelenzuchtbetriebe zu bewässern. Damit wäre die Existenz Tausender Indianer und Afro-Brasilianer gefährdet, deren Felder und Fischgründe durch die Flussumleitung austrocknen würden. Die Bewegung zur Unterstützung Dom Cappios und der Gegner der Flussumleitung (Transposição) wird täglich größer. Viele Menschen pilgern zu dem Bischof, fasten für einen Tag mit ihm, zeigen ihre Solidarität auf vielfältige Weise. Eine wichtige Stütze des Widerstands gegen die Transposição in Brasilien ist die ist Kommission für Landpastoral (CPT-PB), die seit Beginn des Fastengebets von Dom Cappio regelmäßig mit einem Tagebuch über den Fortgang der Ereignisse berichtet. CPT-PB unterstützt seit 1988 Kleinbauernfamilien, Indianer und Quilombolas. Hierbei handelt es sich um Landbesetzungen, deren Besitztitel schon durch die brasilianische Behörde für die Agrarreform vergeben wurden sowie um Gebiete, für die noch um Grundbesitztitel gekämpft wird. Wir veröffentlichen Auszüge aus diesem Tagebuch und bedanken uns an dieser Stelle bei Andrea Zellhuber und Thomas Bauer von CPT sehr herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.