29.09.2005

Tag des Flüchtlings (30.09.)

Nach Vernichtung der Sinti und Roma muss Deutschland jetzt für Schutz der Aschkali-Flüchtlinge einstehen

Zum Tag des Flüchtlings (30.09.) erinnert die Gesellschaft für bedrohte Völker an die Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma in Deutschland und Osteuropa unter den Nationalsozialisten. Angesichts dieser europäischen Tragödie appelliert die GfbV an die 16 Innenminister der Länder sowie an den noch amtierenden Bundesinnenminister Otto Schily, die Abschiebung von Angehörigen der im Kosovo rassisch verfolgten Aschkali-Minderheit sofort einzustellen. Diese Menschen sind politische Flüchtlinge, für deren Schutz Deutschland einstehen muss", fordert" der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch am Donnerstag in Göttingen.

 

"Diese Abschiebungen müssen als eine Art Deportation angesehen werden, weil die meisten Häuser und Dörfer der Aschkali zerstört oder von Albanern besetzt wurden", sagt der Menschenrechtler. Zurückkehrende Angehörige dieser Minderheiten werden von ihren albanischen Nachbarn in der Regel angepöbelt, misshandelt und verjagt. Sie finden keine Arbeit, werden medizinisch nicht versorgt und müssen hungern, weil die meisten Hilfswerke das Land verlassen haben.