18.05.2006

Syrien will sieben arabisch-iranische Flüchtlinge in den Iran deportieren!

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist in großer Sorge um das Leben von sieben politischen Flüchtlingen arabischer Abstammung aus dem Iran, die seit geraumer Zeit in Syrien Zuflucht gefunden haben und kürzlich festgenommen wurden. Als politisch engagierten Angehörigen der arabischen Bevölkerung der Region Khusistan (Südwest Iran am persischen Golf) droht ihnen im Iran Folter oder Todesstrafe. Die sieben Männer wurden von der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) als Flüchtlinge registriert.

 

Für die Gesellschaft für bedrohte Völker International hat sich deren Präsident, Tilman Zülch, heute mit Schreiben an die Regierungen der 18 arabischen Staaten, sowie an die wichtigsten Medien der arabischen Welt gewandt mit der Bitte, bei dem syrischen Staatschef Baschar al Assad für die Freilassung dieser politischen Gefangenen zu intervenieren. Nachdem das syrische Regime Kurden und neuerdings auch Assyro-Chaldäer verfolgt, gibt es jetzt die Politik der Solidarität mit der verfolgten arabischen Bevölkerung Irans zu Gunsten einer engen Zusammenarbeit mit dem Regime Mahmud Ahmadinajad auf.

 

Die Einwohner Khusistans gehören überwiegend der dortigen arabischen Mehrheitsbevölkerung an, die nach verschiedenen Schätzungen zwei bis fünf Millionen Angehörige zählt. Diese Volksgruppe wird seit Jahren diskriminiert und verfolgt. Die Islamische Republik Iran versucht mit verschiedenen Mitteln, die Araber aus Khusistan zu vertreiben.

 

Den folgenden politischen Flüchtlingen droht die Auslieferung in den Iran:

 

- Jamal Abidi, 32 Jahre, Festnahme in Damaskus

- Mansour Sawari, 34 Jahre, Festnahme in Damaskus

- Isa Alýasin 30 Jahre, Festnahme in Damaskus

- Ahmed Abdaljabar, 20 Jahre, Festnahme in Damaskus

- Faleh Abdallah Almansouri, Festnahme in Damaskus, niederländische Staatsbürgerschaft

- Rasoul Mazraah, Festnahme in Damaskus

- Taher Mazraah, Festname in Damaskus

 

Ein weiterer Flüchtling, Said Odeh Saki, wurde bereits aus Syrien deportiert. Über sein Schicksal ist bis heute nichts bekannt