25.09.2010

Syrien muss den verschleppten Menschenrechtler Ismail Abdi aus Kiel freilassen!

Demonstration und Kundgebung in Berlin

Demonstration in Berlin für die Freilassung des in Syrien verschleppten deutschen Menschenrechtlers kurdischer Abstammung, Ismail Abdi (Foto: Nadine Schaffland)

Syrische Botschaft in Berlin, Rauchstr. 27, Berlin-Tiergarten

Für die Freilassung des in Syrien verschleppten deutschen Menschenrechtlers kurdischer Abstammung, Ismail Abdi, wird es am kommenden Montag vor der syrischen Botschaft in Berlin eine Demonstration und Kundgebung geben. Ein Bündnis von syrisch-kurdischen und deutschen Verbänden, darunter die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), rufen zu der Menschenrechtsaktion auf:

Datum: am Montag, den 27.09.2010

Zeit: um 11 Uhr

Ort: vor der syrischen Botschaft in Berlin, Rauchstr. 27, Berlin-Tiergarten

Ismail Abdi wurde am 23.August 2010 auf dem Flughafen von Aleppo festgenommen, als er nach einem Besuch in Syrien nach Deutschland zurückreisen wollte. Seitdem gibt es keine Informationen über Aufenthaltsort und Gesundheitszustand des 50-Jährigen. Auch seiner Familie in Kiel, die seit 1998 in Deutschland lebt, wird jede Auskunft verwehrt. Sie hat bis jetzt keinen Kontakt zu ihm aufnehmen können. Seine Frau und seine vier Kinder im Alter von sieben bis 20 Jahren befürchten, dass es ihm sehr schlecht geht, denn er hat gesundheitliche Probleme.

Seit Jahren setzt sich Ismail Abdi für die Wahrung der Menschenrechte und mehr Demokratie in Syrien ein. Auch die GfbV informierte er immer wieder über die dortige Menschenrechtslage. Abdi ist Vorsitzender der deutschen Zweigstelle der CDF (Komitee zur Verteidigung der demokratischen Freiheiten und der Menschenrechte in Syrien) und kooperiert mit Menschenrechtsorganisationen im In- und Ausland.

"Ismail Abdi hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Doch offenbar will die syrische Regierung sein kritisches Engagement für die Menschenrechte bestrafen", sagt Tilman Zülch, Präsident der GfbV-International. Der Menschenrechtler hat sich bereits an die deutsche Bundesregierung gewandt mit der Bitte, sich für die sofortige Freilassung von Abdi einzusetzen.

 

Bericht zur Veranstaltung

Gegen halb 11 Uhr versammelten sich die ersten Demonstranten an der Rauchstraße, schräg gegenüber der syrischen Botschaft. Die Teilnehmer waren teilweise auch aus Schleswig-Holstein angereist. Es wurden Reden von Farah Abdi, der Tochter des inhaftierten Ismail Abdi, und Astrid Willer vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, sowie von Judith Kunze, Leiterin der GfbV-Berlin gehalten. Im weiteren Verlauf entschied sich auch der linke Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko spontan dazu, das Megaphon zu ergreifen. Er versicherte, sich in seiner Funktion als Abgeordneter für die Freilassung von Ismail Abdi einzusetzen. Ein Versuch, der syrischen Botschaft eine Liste mit Forderungen zu überreichen, scheiterte an der Verweigerung des Botschafters. Daraufhin wurde beschlossen, die Forderungen der CDU-Parteizentrale in der Klingelhöferstraße zu übergeben.

Die Kundgebung, die bis 13 Uhr angemeldet war, verlief friedlich und ohne Störungen. Es waren ungefähr 150 Menschen anwesend.

Die GfbV wandte sich an die Bundesregierung mit der Bitte sich für die Freilassung von Ismail Abdi einzusetzen. Alle Fraktionen im Kieler Landtag sind gebeten, einen Beschluss des Bundeslandes Schleswig-Holstein herbeizurufen und somit die Bundesregierung unter Druck zusetzen, damit diese sich für die Freilassung von Ismail Abdi engagiert.

Ismail Abdi, deutscher Menschenrechtler kurdischer Abstammung, wurde am 23.August 2010 auf dem Flughafen von Aleppo festgenommen, als er nach einem Besuch in Syrien nach Deutschland zurückreisen wollte. Seitdem gibt es keine Informationen über Aufenthaltsort und Gesundheitszustand des 50-Jährigen. Auch seiner Familie in Kiel, die seit 1998 in Deutschland lebt, wird jede Auskunft verwehrt. Sie hat bis jetzt keinen Kontakt zu ihm aufnehmen können.

 

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