28.09.2007

Südsudan: Friedensprozess muss gerettet werden!

Resolution der 39. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vom 22.-23.September 2007 in Göttingen

Göttingen

Zweieinhalb Jahre nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens droht der Friedensprozess für den Südsudan zusammenzubrechen. Denn die sudanesische Regierung ignoriert zahlreiche Bestimmungen des Abkommens. So ist die Grenzfrage zwischen dem Südsudan und dem Nordsudan noch immer ungeklärt, da Khartum nicht bereit ist, die Empfehlungen einer unabhängigen Grenzkommission umzusetzen. Zu Damit ist auch die Frage der Zugehörigkeit der umstrittenen ölreichen Region Abyei nicht beantwortet. Beschlossene Kommissionen wurden nicht eingesetzt, südsudanesi-sche Minister in der Regierung des Sudan weitestgehend isoliert. Auch der Wiederaufbau im Südsudan kommt nur schleppend voran.

Nur internationaler Druck auf die sudanesische Regierung kann helfen, den Friedensprozess für den Südsudan noch zu retten. Ein Wieder-ausbruch des Krieges und Genozids im Südsudan, dem seit 1955 mehr als drei Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, würde nicht nur im westsudanesischen Darfur, sondern auch in anderen Landesteilen wie in der Grenzregion Abyei Gewalt und bewaffnete Konflikte schüren.

Ohne Frieden für den Südsudan wird auch der Völkermord in Darfur nicht enden!

Die GfbV-Jahreshauptversammlung fordert:

- die Verstärkung des politischen Drucks auf den Sudan, das Friedensabkommen mit dem Südsudan nun endlich umzusetzen,

- der Sondergesandte der Europäischen Union für den Sudan, Torben Brylle, muss sich aktiver um eine Stabilisierung des Friedensprozesses im Südsudan kümmern,

eine Erhöhung der Wiederaufbau-Hilfe für den Südsudan, um den Frieden zu fördern.