01.11.2007

"Stoppt den Terror gegen aramäischsprachige Christen und andere Minderheiten im Irak"!

Mahnwache vor der US-Botschaft in Berlin

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf der Jungen Aramäischen Union und der Föderation der Aramäer (Suryoye) Deutschland e.V. zu einer Mahnwache unter dem Motto: "Stoppt den Terror gegen aramäischsprachige Christen und andere Minderheiten im Irak!"

 

am Samstag, den 3. November 2007,

um 13.00 Uhr vor der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika,

Neustädtische Kirchstraße 4 -5 in 10117 Berlin.

 

Die beiden aramäischen Vereine möchten mit der Menschenrechtsaktion ihre Solidarität mit den christlichen Assyrer-Chaldäer-Aramäern im Irak bekunden und gegen deren Verfolgung und Vertreibung protestieren. Gleichzeitig werden die Exilorganisationen so gegen den fundamentalistischen islamischen Terror demonstrieren, der sich gegen Angehörige ihrer und anderer Religionsgemeinschaften im Irak wendet.

 

Islamistische arabische Terrorgruppen sind dazu entschlossen, die Christen, die seit 2000 Jahren im Irak zu Hause sind, aus dem Land zu jagen. Im Süd- und Zentralirak wurden bereits auf mehr als 30 Kirchen gezielte Anschläge verübt, jeder christliche Geistliche muss ständig um sein Leben fürchten. Christen werden auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule angegriffen, in ihren Wohnungen oder Läden überfallen. Hunderte wurden schon verschleppt und ermordet, Mädchen und Frauen – sogar Nonnen – vergewaltigt. Immer wieder werden bestialisch verstümmelte Leichen von entführten Christen gefunden, obwohl ihre Familien zuvor hohe Summen an Lösegeld gezahlt hatten, um das Leben ihrer Angehörigen zu retten.

 

Die Zahl der Christen im Irak ist dramatisch gesunken. Lebten dort 1987 noch etwa 1,4 Millionen Christen, gab es bei Kriegsbeginn 2003 noch etwa 650.000 Assyro-Chaldäer im Irak. Von diesen wiederum wurden bereits drei Viertel aus ihrer Heimat vertrieben. Zehntausende sind auf der Flucht – und die Welle der Gewalt reißt nicht ab.

 

Viele Christen aus dem Irak sind nach Syrien oder Jordanien geflüchtet. Aber auch im friedlichen Irakisch-Kurdistan und in der Niniveh-Ebene im Nordirak suchen viele Schutz. Hier sind die verängstigten Menschen vor Angriffen geschützt. Nun aber will das Nachbarland Türkei den Nordirak mit Krieg überziehen. Schon wurden christliche Dörfer mit schwerer Artillerie beschossen.

 

Die GfbV fordert:

* den christlichen Flüchtlingen aus dem Irak, die Deutschland erreichen oder hier bereits zu Zeiten Saddam Husseins Schutz gesucht haben, muss Bleiberecht gewährt werden;

* für die verelendeten christlichen Flüchtlinge aus dem Irak in Syrien und Jordanien muss Deutschland Hilfsprogramme entwickeln;

* Kein Krieg gegen Irakisch-Kurdistan! Das NATO-Land Türkei darf diesen friedlichen multiethnischen und multireligiösen Bundesstaat im Nordirak nicht zerstören.