19.01.2008

Stoppt den Bergbau auf Sibuyan!

"Galapagos der Philippinen’" akut bedroht:

Die von der philippinischen Regierung geförderten umfangreichen Bergbauprojekte stellen eine erhebliche Bedrohung für Mensch und Natur dar. Die Proteste der betroffenen Bevölkerung werden immer lauter – auch auf der Insel Sibuyan (Provinz Romblon), die aufgrund ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als "Galapagos der Philippinen" gilt. Dort wurde am 03. Oktober 2007 der Umweltaktivist und Gemeinderat Armin Rios Marin während einer Protestveranstaltung vom Sicherheitspersonal eines Bergbauunternehmen erschossen. Damit erreichte der Kampf der "Sibuyanos" gegen den vor allem von australischen Firmen vorangetriebenen Bergbau eine neue Stufe der Eskalation.

Unmittelbar nach dem Tod von Armin Rios Marin widerrief der für Umwelt- und Bergbaubelange zuständige Minister Lito Atienza eine bereits erteilte Genehmigung zum Einschlag von 70.000 Bäumen und erklärte, dass er den Bergbauprojekten auf der Insel äußerst kritisch gegenüberstünde. Damit gibt es neue Hoffnung, dass der Bergbau von Sibuyan doch noch verhindert werden kann – insbesondere, wenn der politische Druck auf die Entscheidungsträger aufrechterhalten und durch internationale Proteste verstärkt wird!

Natur und Ureinwohner existenziell bedroht

Erheblich vom geplanten Nickelabbau auf Sibuyan betroffen wären die etwa 1.700 Ureinwohner vom Volk der Mangyan-Tagabukid, die in den höher gelegenen Waldregionen Sibuyans leben und deren Lebensgrundlagen durch die mit dem Bergbau einhergehenden Verwüstungen zerstört würden.

Dabei ist nicht nachvollziehbar, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass Bergbauunternehmen auf der Insel ihre Aktivitäten entfalten. Sibuyan gilt aufgrund seines Artenreichtums als das "Galapagos der Philippinen" und wurde 1996 in ein von der EU mit 10,6 Millionen Euro gefördertes Naturschutzprogramm aufgenommen. Der "Mount Guiting-Guiting Nationalpark" und die ihn umgebende Schutzzone nehmen mehr als die Hälfte der Insel ein. Den Mangyan-Tagabukid wurde im Rahmen eines als wegweisend geltenden Umwelt- und Entwicklungsprojekts umfassende Rechte in ihrem Stammesgebiet eingeräumt, das weitgehend mit dem Gebiet des Nationalparks identisch ist. Die Wahrnehmung dieser Rechte war von Beginn an schwer durchzusetzen. Nun aber sind in Anbetracht der lockenden Profite auch der Nationalpark und damit der Lebensraum der Mangyan-Tagabukid akut gefährdet.

Werden Sie aktiv!

Bitte appellieren Sie an die philippinische Präsidentin Arroyo, dem Bergbau auf Sibuyan Einhalt zu gebieten und den Lebensraum der Mangyan-Tagabukid zu schützen!

(Kopien des Appells gehen an den zuständigen Minister Lito Atienza und an die philippinische Botschaft in Deutschland).

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