01.10.2009

Stoppen Sie das Munzur-Staudammprojekt

Türkei:

Munzur Tal

Im Zuge des so genannten "Munzur-Projektes" in der Region Dersim (türkisch: Tunceli) in Türkisch-Kurdistan plant die Regierung in Ankara Wasserkraftwerke an acht Staudämmen. Zwei davon sind im Munzur-Tal bereits fertig gestellt worden. Somit wird der kleine Strom Munzur, der später in den Murat, einen der Quellflüsse des Euphrats mündet, an seinem natürlichen Verlauf gehindert. Einer Legende nach wurde der Munzur nach dem Hirten Munzur Baba, der an der heutigen Quelle Milch vergoss, benannt.

Die Region Dersim war in ihrer leidvollen Geschichte wiederholt von Krieg und Vertreibung betroffen. In den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde hier ein Genozid verübt. Die Region wurde weitgehend von der türkischen Regierung zerstört. Bis heute sind weite Teile von Dersim militärisches Sperrgebiet.

Durch das Bauvorhaben kann die Natur im Munzur-Tal vollständig zerstört und das sensible Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Der Lebensraum und die Siedlungen der Bevölkerung aus Dersim werden durch die Staudämme ebenso vernichtet. Als Konsequenz wird der Bevölkerungsrückgang Dersims, der in der Provinz Tunceli nach offiziellen Angaben am höchsten ist, noch weiter beschleunigt.

Seit Jahren kämpft die Dersimer Bevölkerung für den Schutz des Talbeckens, das als heilig empfunden wird und als Nationalpark anerkannt ist, um so dem historischen, kulturellen und ökologischen Erbe Rechnung zu tragen.

Seit 2007 sammelt die GfbV in Kooperation mit einigen Dersim-Exilvereinen Unterschriften und protestiert bei der türkischen Regierung gegen das "Munzur-Projekt".

Bitte unterstützen Sie diesen Protest mit einem Appell an den türkischen Präsidenten Abdullah Gül.

Zum Email-Appell

 

Aktualisiert am 03. August 2010