04.11.2005

Stichproben erhärten furchtbaren Verdacht: 560 Roma in UN-Flüchtlingslagern im Kosovo droht tödliche Schwermetallvergiftung - GfbV befürchtet Missbrauch deutscher Hilfsgelder

Ankündigung der Pressekonferenz: Untersuchungsteam der GfbV aus dem Kosovo zurück

Den in drei Flüchtlingslagern der Vereinten Nationen (UN) im Kosovo untergebrachten 560 Roma droht eine tödliche Schwermetallvergiftung.Diesem furchtbaren Verdacht ist ein Untersuchungsteam der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) - darunter ein renommierter Umweltmediziner und ein Kameramann - nachgegangen, das vor wenigen Tagen aus dem Kosovo zurückgekehrt ist.

 

Jetzt liegen die Ergebnisse der Analyse von 66 Haar- und Blutproben von Flüchtlingen vor. Sie bestärken die schweren Vorwürfe der GfbV gegen die UNMIK, die "zwischenzeitliche Verwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo", die für die drei vor allem mit Blei verseuchten Lager Zitkovac, Cesmin Lug und Kablare verantwortlich ist. Die UNMIK ignoriert - trotz eindringlicher Warnungen und Appelle der GfbV - die extreme gesundheitliche Gefahr für die Roma und ihre Kinder seit Jahren. Die Lager wurden unmittelbar nach der Nato- Intervention 1999 ganz in der Nähe von Abraumhalden einer Mine errichtet.

 

Die GfbV befürchtet außerdem, dass die UNMIK die vor kurzem von Deutschland zur Verfügung gestellten 500.000 Euro nicht dafür nutzt, die Roma in Sicherheit zu bringen, sondern diese Gelder in die sinnlose Umsiedlung der Flüchtlinge in einen nur wenige Meter entfernten und deshalb von den Umweltgiften fast ebenso verseuchten ehemaligen Stützpunkt der französischen Kfor stecken will.

 

Auf einer Pressekonferenz der GfbV wird der renommierte Umweltmediziner Dr. Klaus-Dietrich Runow die Ergebnisse der Analyse von Haar- und Blutproben der Roma-Flüchtlinge sowie von Boden- und Wasserproben aus der unmittelbaren Umgebung präsentieren. Dazu laden wir Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich ein:

 

PRESSEKONFERENZ

 

am Dienstag, den 08. November 2005, um 10.30 Uhr im Hotel Albrechtshof, Albrechtstraße 8, 101117 Berlin (Mitte) mit

 

- Dr. Klaus-Dietrich Runow, Ärztlicher Leiter des Institutes für

Functional Medicine und Umweltmedizin IFU (Bad Emstal)

- Tilman Zülch, GfbV-Generalsekretär

- Paul Polansky, Leiter des GfbV-Kosovo-Teams

 

Außerdem stehen Miradija und Argentina Gidzic vom GfbV-Kosovo-Team für Fragen zur Verfügung ebenso wie das GfbV-Untersuchungsteam mit Jasna Causevic (GfbV-Südosteuropa-Referentin), Francoise Geiger (Stiftung Vielfalt der Kulturen) und Frank Witte (GfbV-Aktionsreferent).

 

ACHTUNG BILD- und TV-REDAKTIONEN: Das GfbV-Untersuchungsteam hat die Arbeit von Dr. Klaus-Dietrich Runow in den Flüchtlingslagern gefilmt und fotografiert und dabei die deprimierende Situation der Roma dokumentiert. Bei Interesse überlassen wir Ihnen gern Rohmaterial zur Durchsicht. Gern stellen wir Ihnen auch Fotos zur Veröffentlichung zur Verfügung.