12.10.2012

“Stich ins Herz für Bosniaken!”

Friedensnobelpreis für die EU

Die Auszeichnung der EU mit dem Friedensnobelpreis ist nach Auffassung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) für Bosniaken ein “Stich ins Herz“. Der GfbV-Generalsekretär, Tilman Zülch, erklärt dazu:

“Jahrelang hat die EU den Verbrechen gegen die Menschlichkeit serbischer Truppen in Bosnien-Herzegowina zugesehen – mitten in Europa! Nur deshalb wurde das Massaker von Srebrenica möglich. Nur deshalb ist Bosnien heute ein geteiltes Land. Nur deshalb sind rund eine Million Bosnier, die nach den traumatischen Massenerschießungen, -vergewaltigungen und –vertreibungen nicht in ihre Heimat zurückkehren können, über die ganze Welt zerstreut. Wir schämen uns dafür, dass das Nobelpreiskomitee dieses Leid, das Menschen in Europa vor wenigen Jahren angetan wurde, ohne dass die EU dagegen einschritt, offenbar vergessen hat.”