14.10.2009

Soziale Bewegungen und regionale Selbstbestimmung in Chiapas und Oaxaca/ Mexiko

Vortrag in deutscher Sprache

Die Gesellschaft für bedrohte Völker lädt zusammen mit der Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft und dem Lateinamerika-Forum Berlin zu einem Vortrag von Prof. Marco Estrada Saavedra (Colegio de México) ein.

Zeit:Montag, den 19. Oktober 2009, 19.00 Uhr

Ort: Helle Panke e.V., Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin-Pankow

Verkehrsverbindungen: S- und U-Bhf. Schönhauser Allee

Die indigenen Völker in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca kämpfen um eine größere Autonomie. Sie streben nach einer größeren Selbstbestimmung in ihrem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Die zapatistische Bewegung begann auf der Grundlage des ersten Abkommens mit der Regierung über die Rechte und die Kultur der indigenen Völker (1996) die von ihr angestrebte Autonomie und ihr Konzept von Basisdemokratie im Bundesstaat Chiapas umzusetzen. Fünf Regionen (Caracoles) werden jeweils durch "Räte der Guten Regierung" selbstverwaltet. In Übereinstimmung mit der indigenen Kultur entwickeln die Zapatistas Verwaltungsstrukturen und öffentliche Dienste (Erziehungswesen, Gesundheitsversorgung, Wirtschaft, Gerichtsbarkeit). Auch in anderen Regionen Mexikos gibt es basisbezogene Autonomie- und Demokratiebewegungen. So entwickelte sich etwa die Volksversammlung der Völker Oaxacas (APPO), ein Zusammenschluss von 350 Gruppierungen aus Indigenenorganisationen, Gewerkschaften, Bauern und Studenten im Bundesstaat Oaxaca, zu einer bedeutenden politischen Kraft. Auch sie setzte sich für eine Autonomie der indigenen Völker ein.

Prof. Marco Estrada Saavedra hat umfangreiche theoretische und empirische Forschungen über den Zapatismus in Chiapas durchgeführt und kommt gerade von aktuellen Feldforschungen über die APPO (Asamblea Popular de Pueblos de Oaxaca) in Oaxaca zurück. Er wird somit höchst aktuell über die Situation in den Bundesstaaten informieren können.