04.06.2007

"Sensationshascherei": Existenz der Metyktire-Indianer in Brasilien war bekannt!

Gesellschaft für bedrohte Völker stellt klar:

Als Sensationshascherei hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Presseberichte über die Entdeckung eines "neuen Indianerstammes" in Brasilien bezeichnet. Vielmehr sei die Existenz dieser 87 Personen umfassenden Gruppe der Metyktire-Indianer, die dem Volk der Kayapo angehören, bekannt gewesen, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag mit. Die Indianer hätten in freiwilliger Isolation gelebt und den Kontakt zur Außenwelt zuvor bewusst gemieden. Das ginge auch aus der Meldung von Associated Press vom 1. Juni hervor.

 

"In Brasilien leben eine ganze Reihe kleiner indianischer Gruppen, die versuchen, ihre Lebensweise zu bewahren, indem sie sich dem Kontakt zur Außenwelt entziehen", sagte die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert. "Unserer Partnerorganisation CIMI sind 60 solcher in freiwilliger Isolation lebenden Völker im Bundesland Amazonas bekannt. Einige von ihnen sind akut vom Aussterben bedroht, weil auch ihre Rückzugsgebiete für Holzunternehmen, Viehzüchter oder Rohstoffförderung interessant sind."

 

Gesicherter Schutz dieser Rückzugsgebiete, in denen die Metyktire und die anderen kleinen isolierten Gruppen ihre Lebensweise unbehelligt führen können, helfe diesen Völkern mehr, als exotisierende Sensationsberichte.