23.06.2015

Seit 40 Jahren unschuldig in Haft

„Mein Leben ist mein Sonnentanz!“ – Benefizkonzert für den indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier

Mit einem Benefizkonzert sammelt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Freitag Spenden für das Verteidigerkomitee des indianischen Bürgerrechtlers Leonard Peltier. Der 70-Jährige sitzt seit fast vier Jahrzehnten wegen angeblicher Beihilfe zum Mord an Angehörigen der Bundespolizei FBI im Gefängnis, ohne je einen fairen Prozess bekommen zu haben. Beweise gegen ihn wurden gefälscht, Zeugen manipuliert. Seit Jahren kämpft die GfbV für seine Freiheit.
Bei der Benefizveranstaltung mit Christine Brelowski, Andreas Kothe, Gudrun Kynaß und Peter Görn werden Solowerke für Viola da Gamba mit Gedichten und Auszügen aus Peltiers Buch „Mein Leben ist mein Sonnentanz“ verwoben.

Wir laden herzlich dazu ein

am Freitag, den 26. Juni, um 19:00 Uhr

im Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte, Geiststraße 7, 37073 Göttingen. Der Eintritt ist frei.


Vor genau 40 Jahren – am 26. Juni 1975 – starben bei einer Schießerei im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat Süd Dakota auch zwei FBI-Agenten. Peltier sollte der Täter sein. Er wurde gejagt, verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Mordanklage musste wegen nachweislich gefälschter Beweise und erzwungener Falschaussagen auf Beihilfe zum Mord herabgestuft werden; das Urteil jedoch – zwei Mal lebenslängliche Haft – wurde nicht verändert!

Irgendjemand sollte für den Tod zweier weißer FBI-Agenten auf Indianerland büßen. Und Peltier, der Aktivist des AIM (American Indian Movement), wurde zum Sündenbock gemacht. Nach mehreren gescheiterten Wiederaufnahmeverfahren ist der Rechtsweg erschöpft. Nur eine Begnadigung durch Präsident Barack Obama kann Peltier die Freiheit bringen.

Die vergangenen Jahre waren schwer für Peltier. Anfang 2009 attackierten ihn Mitgefangene. Das Wachpersonal griff nicht ein. Eine adäquate medizinische Behandlung wird dem herzkranken Diabetiker verweigert. Seit September 2011 sitzt er im staatlichen Hochsicherheitsgefängnis Coleman USP in Florida. Die 3200 Kilometer lange Reise von North Dakota nach Florida können Familie und Freunde sich kaum leisten.

Den ganzen Flyer finden Sie hier.


Header Foto: GfbV-Flyer