28.10.2006

Schwerste Menschenrechtsverletzungen an Hmong in Laos

LAOS
Seit Monaten erreichen die GfbV verzweifelte Hilferufe aus Laos. Dort machen laotische und vietnamesische Soldaten im Sperrgebiet Xaysomboun buchstäblich Jagd auf Angehörige der Volksgruppe der Hmong. Ihr Vorgehen wird immer brutaler und die Lage für die um ihr Überleben ringenden Hmong spitzt sich dramatisch zu.

Die sich in den Wäldern versteckt haltenden Hmong Gruppen, die zum Großteil aus halb verhungerten, völlig verängstigten Frauen und Kindern bestehen, werden zumeist von Hubschraubern aus lokalisiert und mit chemischen Kampfstoffen oder Granaten bombardiert. Wer lebend in die Hände nachrückender Bodentruppen fällt, wird auf grausame Weise gefoltert, verstümmelt, vergewaltigt und umgebracht.

Flüchtlinge, die sich nach Thailand retten konnten, berichteten der GfbV von ebensolchen grausamen Menschenrechtsverletzungen, die Völkermordverbrechen gleichkommen.

Die letzte Großoffensive fand im Juli 2006 statt - dabei wurden drei in den Wäldern vermutete Hmong-Gruppen gezielt von laotischen und vietnamesischen Militärs eingekesselt. Eine der Gruppen teilte der Filmemacherin und GfbV-Repräsentantin Rebecca Sommer über Satellitentelefon mit, dass 66 ihrer Mitglieder dabei getötet worden seien.

Ein weiteres Massaker, über das glaubwürdige Berichte vorliegen, fand am 19. Mai in der Region Xaysomboun statt, als fünf unbewaffnete Hmong-Jugendliche, die sich auf Nahrungssuche befanden, von Soldaten aufgegriffen wurden. Die vier Mädchen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren wurden vergewaltigt, bevor sie ermordet wurden. Auch ihr 15 Jahre alter Bruder wurde getötet. Die laotische Regierung stritt jede Verantwortung regulärer Soldaten für diese Menschenrechtsverletzungen ab.

Nicht einmal kleine Kinder bleiben von der furchtbaren Gewalt verschont: So wurden am 6. April 2006 nahe der Stadt Vang Vieng mindestens 26 Frauen und Kinder ermordet. Zwölf von ihnen waren jünger als zehn Jahre.