14.10.2011

Schutz und Sicherheit für Kopten in Ägypten!

Einladung zur Mahnwache

© GfbV

Mahnwache

Am Marktplatz / Altstadt in Düsseldorf

am Sonntag, den 16.10.2011, um 15.00 Uhr

Nach den bestürzenden Ereignissen in Ägypten in der vergangenen Woche rufen in Nordrhein-Westfalen lebende Angehörige der koptischen Kirche und ihre muslimischen Unterstützer unter dem Motto „Schutz und Sicherheit für die Kopten in Ägypten!“ zu einer Mahnwache am kommenden Sonntag (16.10.) in Düsseldorf auf. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt diese Initiative und appelliert ihrerseits die Öffentlichkeit, sich an dieser Menschenrechtsaktion zu beteiligen.

26 Menschen sind am vergangenen Montag in Kairo getötet und mehr als 200 verletzt worden, als ägyptische Sicherheitskräfte mit äußerster Härte Auseinandersetzungen zwischen demonstrierenden Kopten und angreifenden radikalen Muslimen beendeten. Kopten werfen den Sicherheitskräften vor, sich auf die Seite der muslimischen Extremisten gestellt zu haben, anstatt die Christen zu schützen.

Die Organisatoren der Menschenrechtsaktion in Düsseldorf appellieren in ihrem Aufruf an alle Menschenrechtsorganisationen, Politiker, Mitarbeiter der Medien und „all diejenigen, die für ein friedliches Zusammenleben und die Freiheit der Menschen im Alltag und bei der Religionsausübung stehen“, sie bei ihrer Mahnwache zu unterstützen.

Als größte christliche Religionsgemeinschaft im Nahen Osten stellen die Kopten bis zu 12,5 Prozent der 79 Millionen Staatsbürger Ägyptens. Unter dem Regime von Hosni Mubarak waren sie im Parlament unterrepräsentiert. Vor allem in Oberägypten aber auch in Kairo und in Alexandria werden sie - oftmals mit Wissen und Billigung der lokalen Behörden - Ziel von Terror und Schutzgelderpressungen radikaler Muslime. Kirchen sind immer wieder Angriffsziele von Extremisten.

Auch nach dem Sturz des Diktators vor acht Monaten hat sich die Lage der Kopten in Ägypten noch immer nicht verbessert. Mindestens 47 Kopten sind seit der Entmachtung Mubaraks bei Überfällen oder Auseinandersetzungen mit radikalen Moslems getötet worden, mehr als 400 Angehörige der Minderheit wurden verletzt und vier Kirchen niedergebrannt. Extremistische Moslems nutzen die neuen Freiräume, um gegen Angehörige der religiösen Minderheit zu hetzen und den Bau dringend benötigter Kirchen zu verhindern.