06.12.2012

Schmutzkampagne gegen GfbV erhält Dämpfer - Generalsekretär Tilman Zülch bleibt im Amt – GfbV erneut mit Spendensiegel ausgezeichnet

In eigener Sache

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Die Schmutzkampagne von zwei inzwischen aus der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ausgeschlossenen Vorstandsmitgliedern hat erneut einen Dämpfer erhalten: Der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch, dem der ehemalige GfbV-Bundesvorsitzende Harald Klein (Freiburg) und sein Stellvertreter, der frühere Göttinger Lehrer James Albert, fristlos gekündigt hatten, bleibt im Amt. Das hat das Göttinger Arbeitsgericht entschieden, nachdem sich der neue Vorstand und Zülch darauf geeinigt hatten, dass das Arbeitsverhältnis seit der Entlassung im November 2011 unverändert fortbestand. Auch die Forderung, Zülch solle Gehälter in Höhe von insgesamt rund 70.000 Euro für zwei Jahre zurückzahlen, wurde fallengelassen.

Nachdem Albert und Klein bereits 2011 durch außerordentliche Neuwahlen von der GfbV-Mitgliederversammlung ihres Amtes enthoben worden waren, wurden sie wegen vereinsschädigenden Verhaltens 2012 aus der Menschenrechtsorganisation ausgeschlossen. Auf besondere Empörung war bei der Belegschaft, der Schiedskommission und GfbV-Mitgliedern gestoßen, dass Albert und Klein im Namen der GfbV handelten, obwohl sich die beiden anderen Mitglieder des damals nur noch vierköpfigen Vorstands, Maria Sido (Bonn) und Irina Wießner (Neueichenberg) gegen sie stellten und die Mitarbeiter die Schiedskommission anriefen, um den Streit intern zu schlichten. Albert und Klein entzogen sich dem Dialog, konstruierten Vorwürfe gegen Zülch, gingen vor Gericht und an die Öffentlichkeit. Sie warfen dem GfbV-Gründer „Untreue“ vor, weil er sich neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Generalsekretär für die Jahre 2009 und 2010 auch zum Bundesvorsitzenden hatte wählen lassen. Dies war ihm laut Arbeitsvertrag ausdrücklich erlaubt.

Der Streit war ausgebrochen, als bekannt wurde, dass Klein von 1995 bis 1998 Leiter der Abteilung Inneres im Regierungspräsidium Chemnitz und damit zuständig für die Zentrale Ausländerbehörde Sachsens war. In dieser Zeit wurden aus dem Bundesland 6.898 Asylbewerber abgeschoben, darunter auch bosnische Kriegsflüchtlinge. Die GfbV-Belegschaft und Zülch, der die GfbV 1968 gegründet hatte, hatten seinen sofortigen Rücktritt verlangt.

Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen DZI hat inzwischen mitgeteilt, dass der GfbV erneut das Spendensiegel zuerkannt wurde. Jahr für Jahr legt die Menschenrechtsorganisation dem DZI ausführliche Berichte über die korrekte Verwendung der Mitgliedsbeiträge und Spenden zur Prüfung vor. Auch für die Jahre 2009 und 2010, in denen Zülch Bundesvorsitzender und Generalsekretär war, hatte das DZI nichts zu beanstanden. Monat für Monat prüft außerdem ein unabhängiges Wirtschaftsprüfungsbüro die Buchhaltung der GfbV. Auch das Finanzamt Göttingen hatte nichts zu bemängeln.