15.05.2006

Prominenter Gast aus Sibirien in Göttingen

Möglichkeit zum Interview:

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) International hat prominenten Besuch aus der Russischen Förderation: Dr. Larisa Abryutina, die Vizepräsidentin des Dachverbandes der russischen Ureinwohner RAIPON, kam aus Anlass der Jahreshauptversammlung der GfbV am 13./14. Mai 2006 nach Göttingen. Frau Abryutina ist Ärztin und Ethnologin. Sie vertritt innerhalb von RAIPON die nicht-russischen Völker der arktischen Region der Russischen Föderation: Mansen, Dolganen, Ngasanen, Nenzen, Sami, Tschuwanen, Tschuktschen, Evenen, Inuit und Yukagiren. Frau Dr. Abryutina leitete 16 Jahre lang eine mobile Gesundheitsstation für die Nomaden auf Tschukotka, woher sie auch selbst stammt. Sie ist Expertin für Gesundheitsfragen der Ureinwohner und für die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Lebensweise und die Umwelt, in der sie leben.

 

Der Klimawandel vollzieht sich in der Arktis zwei- bis dreimal so schnell wie im globalen Durchschnitt. Besonders die Ureinwohnergemeinschaften (indigene Bevölkerung) leiden massiv unter seinen Folgen. Während die Indigenen kaum zu den Ursachen des Klimawandels beigetragen haben, sind sie nun als erste und besonders stark davon betroffen. Die Winter in der Arktis sind kürzer und wärmer geworden, das Packeis wird dünner und brüchiger. Durch Stürme und Küstenerosion müssen ganze Dörfer umgesiedelt werden. Weil der Permafrostboden taut, ist u.a. die Stabilität von Ölpipelines gefährdet. Austretendes Öl hätte für die Umwelt schwerwiegende Folgen.

 

Am Montag, den 15. 5. 2006 wird Frau Abryutina von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und seiner kanadischen Kollegin Rose Ambrose auf einer Klimakonferenz in Bonn empfangen. Begleitet wird sie von Tilman Zülch, Generalsekretär der GfbV, und Sarah Reinke, Referentin der GfbV für die GUS-Staaten.

 

Am Dienstag, den 16.5. 2006 können noch Interviewtermine mit Frau Dr. Abryutina vereinbart werden.