08.04.2016

Einladung zum Pressegespräch: Zurück aus Syrien

GfbV-Nahost-Experte berichtet über seine Eindrücke aus dem Krisengebiet zwischen Euphrat und Tigris

Unser Nahost-Referent Dr. Kamal Sido berichtet von seinen Eindrücken in Syrien © Archiv

am Montag, den 11. April 2016, 11:00 Uhr
Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte
Geiststraße 7
37073 Göttingen

Der Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Kamal Sido, ist wohlbehalten aus dem Nordosten Syriens zurückgekehrt. Drei Wochen lang bereiste er auf schwierigen und gefährlichen Wegen das Krisengebiet zwischen Euphrat und Tigris. In den von Kurden gehaltenen Regionen besuchte er unter anderem die Städte Kobani, Kamischli, Amuda, Tall Abyad und al Hasakeh. Sido sprach mit Kurdinnen und Kurden, aber auch mit christlichen Assyrern-Aramäern, mit sunnitischen Arabern sowie Angehörigen anderer Konfessionen und Volksgruppen, die sich in die kurdischen Enklaven geflüchtet haben, über ihre Nöte, Ängste, Hoffnungen und Perspektiven.

In Kobani und al Hasakeh wurde 2015 noch heftig gegen die radikalislamistische Miliz „Islamischer Staat“ (IS) gekämpft. Mit amerikanischer Luftunterstützung gelang es der kurdischen Bürgerwehr (YPG) sowie ihren christlichen und arabisch-sunnitischen Verbündeten, das gesamte Gebiet in der nordöstlichen Provinz al Hasakeh sowie den zu der Provinz Aleppo gehörenden Bezirk Kobani vollständig vom IS zu befreien.

Die kurdisch gehaltenen Regionen im Streifen zwischen den biblischen Flüssen Euphrat und Tigris haben sich unterstützt von assyro-aramäischen und arabischen Organisationen im Alleingang für autonom erklärt. An der Autonomieverwaltung sind alle ethnischen und religiösen Minderheiten beteiligt. Die meisten Menschen wollen lieber hier in ihrer alten Heimat bleiben als ins ferne Europa fliehen. Nach der Diktatur unter Assad wollen sie einen auf islamischem Recht basierenden Staat verhindern. Junge Kurdinnen und Kurden sowie Christinnen und Christen sind bereit, sich auch mit Waffengewalt gegen islamistische Gruppen zu verteidigen.

Achtung Bildredaktionen: Sehr gern stellt unser Nahostexperte Ihnen aktuelle Fotos aus Nordsyrien zur Verfügung. Wenn Sie an dem Pressegespräch teilnehmen möchten, würden wir uns über eine kurze telefonische Rückmeldung freuen unter Tel. 0551 499 06-25 (Inse Geismar, Pressereferentin).


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