21.04.2010

Nach Regierungsumbildung fordert die GfbV Einbürgerung der Flüchtlingskinder in Niedersachsen

Aygül Özkan


Nachdrücklich begrüßt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Entscheidung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, die zukünftige Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Aygül Özkan, mit der Integration von ausländischen Mitbürgern und Flüchtlingen zu betrauen.

 

"Die gnadenlose Abschiebung langjährig in Niedersachsen ansässiger politischer Flüchtlinge durch Innenminister Uwe Schünemann hat in ganz Deutschland Irritation und Betroffenheit ausgelöst", sagte der GfbV-Bundesvorsitzende Tilman Zülch am Mittwoch. "Durch diese Inhumanität hat unser Bundesland viel an Sympathie eingebüßt."

 

Die in der niedersächsischen Universitätsstadt Göttingen ansässige internationale Menschenrechtsorganisation hofft, dass der Dialog auch mit dem Ministerpräsidenten, mit Vertretern der Kirchen sowie der Bürger- und Menschenrechtsgruppen in Sachen politischer Flüchtlinge wieder aufgenommen wird, und setzt so auch besondere Hoffnung auf Ministerin Özkan.

 

"Deutschland hat – kaum noch – Kinder", sagte jüngst Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dem entgegnet Zülch: "Es kann nicht sein, dass unser kinderloses Land Tausende von hier geborenen oder hier aufgewachsenen Kindern, die Deutsch de facto als Muttersprache sprechen, aus dem Lande jagt. Lange genug haben Ausländerbehörden diesen Kindern und Jugendlichen nach Abschluss ihrer schulischen Laufbahn über Jahre die berufliche Ausbildung verwehrt. Die GfbV fordert jetzt Einsicht, Umkehr und nicht zuletzt die Einbürgerung dieser Flüchtlingskinder."

 

Tilman Zülch, Bundesvorsitzender politik@gfbv.de.

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