28.03.2008

Morddrohungen gegen indigenen Repräsentanten

Brasilien

Almir Suruí bei seinem Besuch unseres Bundesbüros in Göttingen - Foto: GfbV

Aus Brasilien hat der indigene Repräsentant Almir Suruí die Gesellschaft für bedrohte Völker um Hilfe gebeten. Seit der Rückkehr von seiner Deutschlandreise im März 2008 fühlt er sich bedroht und verfolgt. Er erhielt wiederholt Morddrohungen und seine privaten Konten wurden gesperrt.

Almir Suruí hatte in Berlin an der Konferenz "Klima und Wandel in Amazonien" teilgenommen und das Göttinger Bundesbüro der GfbV besucht. Er ist eine wichtige Führungspersönlichkeit der indigenen Bewegung Brasiliens. Der 33-Jährige leitet die Abteilung für Umwelt und Ethnologie beim Dachverband COIAB, in dem 75 indigene Organisationen des brasilianischen Amazonasgebietes zusammengeschlossen sind. Damit vertritt er 320.000 Angehörige von 163 indigenen Völkern.

Almir selbst gehört dem Volk der Suruí an, die im Bundesstaat Rondônia leben, und koordiniert seit dem Jahr 2000 die Suruí - Organisation "Metareilá". Er ist bekannt für seinen Einsatz gegen die Zerstörung des Amazonasgebietes durch illegale Holzfäller, Bergbauarbeiter und Viehzüchter. Seine Arbeit zum Schutz des Waldes richtet sich insbesondere gegen zwei geplante Mega-Projekte: die Gas-Pipeline von Urucu und das Wasserkraftwerk am Rio Madeira. Beide würden den Regenwald zerstören und das Leben der indigenen, zum Teil in freiwilliger Isolation lebenden Völker gefährden.

Almir Suruí wurde 1974, sechs Jahre nachdem sein Volk den ersten Kontakt mit Weißen hatte, geboren. Durch eingeschleppte Krankheiten wurden die Suruí in Rondônia von ca. 5.000 Personen auf 250 dezimiert. Schon mehrfach wurde Almir Suruí wegen seines Engagements für sein Volk massiv bedroht und musste Rondônia deswegen sogar zeitweise verlassen.

Bitte werden Sie aktiv!

Bitte setzten Sie sich dafür ein, dass die Sicherheit von Almir Suruí gewährleistet und eine unabhängige Expertenkommission in den Bundesstaat Rondônia geschickt wird, um die dramatische Lage der dort lebenden indigenen Völker zu dokumentieren. Bitte beteiligen Sie sich an unserem E-Mail-Appell an den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva (c/o brasilianische Botschaft in Deutschland), den FUNAI-Direktor Márcio Meira und den Menschenrechtssekretär Paulo de Tarso Vannuchi.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für bedrohte Minderheiten durch eine Spende – auch kleine Beträge helfen. Vielen herzlichen Dank!

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