13.02.2018

Menschenrechtsaktion: Keine deutschen Waffen für türkischen Angriffskrieg gegen das friedliche Afrin in Nordsyrien!

Bundeskanzlerin Merkel trifft türkischen Ministerpräsidenten Yildirim. (Termin)

Wir werden von der Bundeskanzlerin verlangen, den Einsatz von aus Deutschland gelieferten Waffen und Rüstungsgütern wie Leopard-Panzern durch das türkische Militär gegen die friedlichen Kurdenregionen im Nachbarland zu unterbinden. Foto: EU2017EE Estonian Presidency via Flickr

Menschenrechtsaktion am Donnerstag, den 15. Februar 2018, von 14 bis 17 Uhr

vor dem Bundeskanzleramt, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin

Eine kritische Menschenrechtsaktion organisiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) während des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem türkischen Amtskollegen Binali Yildirim am kommenden Donnerstag in Berlin.

Mit Spielzeugpanzern auf einem silbernen Tablett werden die Menschenrechtler den Vorwurf an die Bundesregierung in Szene setzen, mit ihrem Rüstungsexport an die Türkei den Tod vieler Zivilisten in der mehrheitlich von Kurden bewohnten friedlichen Region Afrin im Nordwesten Syriens billigend in Kauf zu nehmen.

„Wir werden von der Bundeskanzlerin verlangen, den Einsatz von aus Deutschland gelieferten Waffen und Rüstungsgütern wie Leopard-Panzern durch das türkische Militär gegen die friedlichen Kurdenregionen im Nachbarland zu unterbinden“, kündigt der GfbV-Nahostexperte Kamal Sido an. „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der Türkei dauert seit dem 20. Januar unvermindert an. Er fordert auch unter Zivilisten viele Tote und Verletzte und zerstört die Lebensgrundlage der kurdischen Bauern. Die deutsche Bundesregierung darf dieser Eskalation nicht schweigend zusehen, sondern muss ihren NATO-Partner dazu drängen, die Angriffe sofort einzustellen.“

Hunderttausende deutsche Kurden, Aleviten, Yeziden und Christen, die aus Syrien oder der Türkei stammen, seien in großer Sorge um ihre Verwandten und Familienangehörigen in Afrin, berichtet Sido. Sie könnten jeden Tag Opfer einer Rakete oder eines Artilleriegeschosses des türkischen Militärs werden. „Ihre Landsleute in Deutschland erwarten von der Bundesregierung eine neue Türkei- und Kurdenpolitik. Die GfbV fordert, dass diese Politik sich nicht bedingungslos an den Wünschen der türkischen Regierung orientiert, sondern sich vor allem Menschen- und Minderheitenrechte zur Leitlinie nimmt.

Header Foto: EU2017EE Estonian Presidency via Flickr