30.07.2009

Menschenrechtler aus Algerien wirbt für friedliche Zukunft der Berber in Nordafrika

Gegen islamistische Strömung - Autonomie für die Kabylei!


Der bedeutende kabylischen Menschenrechtler und Sänger, Ferhat Mehenni, wird am kommenden Freitag gemeinsam mit dem Afrikareferenten der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, in einem Vortrag und anschließender Podiumsdiskussion im EineWeltHaus in München Perspektiven für eine friedliche Zukunft des Berber-Volkes in Algerien darstellen. In Algerien hat Ferhat Mehenni schon Geschichte geschrieben. Er gilt als die unerschrockenste Stimme der Kabylen und der Demokratie in Algerien, die sich weder von Islamisten noch autoritären Behörden Wort oder Lied verbieten lässt. Nach der Diskussion präsentiert die Musikgruppe "Agraw n-tmara" in einem Konzert Musik aus der Kabylei:

 

Seit Jahren prangert Ferhat Mehenni sowohl Menschenrechtsverletzungen staatlicher Sicherheitskräfte als auch der Islamisten in Algerien an. Mindestens 13 Mal wurde er in den letzten 30 Jahren verhaftet. Aufgrund seines Engagements für einen besseren Schutz der Kultur und Menschenrechte der kabylischen Minderheit musste er viele Jahre im Gefängnis verbringen und wurde oftmals gefoltert. Trotz des massiven Drucks baute der gelernte Politologe im Jahr 1985 die erste unabhängige

Menschenrechtsliga Algeriens auf. Mit seinen Liedern mobilisierte er zehntausende Kabylen, sich für die Erhaltung der Kultur dieser nicht-arabischen Minderheit einzusetzen.

 

Das Berber-Volk der Kabylen stellt rund 25 Prozent der Bevölkerung Algeriens und gilt als das Rückgrat der Demokratiebewegung in Nordafrika. Die Berber-Völker sind die Ureinwohner Nordafrikas, die schon lange vor der Besiedlung durch Araber in der Region lebten. Bis heute haben die von Arabern dominierten Regierungen Algeriens ihnen die Anerkennung ihrer Kultur und Menschenrechte verweigert.

 

Zu dem Abend mit Ferhat Mehenni laden wir herzlich ein:

 

am Freitag, dem 31. Juli 2009, um 19 Uhr

im EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80 in München.