01.06.2005

Mende Nazer ist in Sicherheit! Doch der Kampf gegen Sklaverei geht weiter!

Tausende Menschen unterstützten seit Anfang November 2002 unsere Appelle an den britischen Innenminister David Blunkett und Bundesinnenminister Otto Schily, sich für ein Bleiberecht für Mende Nazer in Europa einzusetzen. Zeitungen, Radio und Fernsehen berichteten über unsere Proteste gegen die drohende Abschiebung der ehemaligen Nuba-Sklavin. Während einer Mahnwache vor der Britischen Botschaft in Berlin unterstrichen wir unseren Protest gegen die Ablehnung des Asylbescheides und übergaben eine an den britischen Innenminister gerichtete Petition. In der Petition kritisierten wir den Ablehnungsbescheid als inhaltlich dürftig und haltlos. Bereits während der Übergabe des Schreibens signalisierte die Britische Botschaft, dass man angesichts der Proteste in Deutschland die Entscheidung überdenken wolle.

Wenige Tage später räumte die Staatsministerin im Britischen Innenministerium, Beverley Hughes, in einem Schreiben an die Vizepräsidentin des Britischen Oberhauses, Baroness Caroline Cox, ein, man habe bei der Ablehnung des Asylantrages Fehler gemacht. Insbesondere habe man nicht die Folgen der Veröffentlichung ihres Buches in Deutschland berücksichtigt und zu Unrecht die Glaubwürdigkeit von Mende Nazer bezweifelt. In Kürze werde die Ablehnung des Asylbescheides zurückgenommen.

Mende Nazer brach in Tränen aus, als sie von der Nachricht hörte: "Oh mein Gott, das ist eine wundervolle Neuigkeit. Vielen herzlichen Dank," erklärte die Bestseller-Autorin gerührt. Auch die Gesellschaft für bedrohte Völker dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Proteste für ihr Engagement, um eine Abschiebung Mende Nazers in den Sudan zu verhindern. Wir freuen uns, dass Mende Nazer - nicht zuletzt aufgrund der Proteste in Deutschland – Großbritannien nicht verlassen muss. Im Dezember wurde Mende in Spanien mit einem Menschenrechtspreis ausgezeichnet.