03.06.2016

Freiheit für Mohammad Sadiq Kabudvand

Menschenrechtsaktion für inhaftierten iranisch-kurdischen Menschenrechtler (04.06.2016)

Menschenrechte, Demokratie und regionale Selbstverwaltung für die Kurden in einem demokratischen föderalen Iran – dafür ist der iranisch-kurdische Menschenrechtler Mohammad Sadiq Kabudvand eingetreten. Foto: © Archiv

Mahnwache am Samstag, den 04.06.2016, 15 -17 Uhr
auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf der Kurden und Iraner sowie ihrer Freunde zu einer Mahnwache am 04. Juni 2016 in Köln für die sofortige Freilassung und medizinische Versorgung des 54-jährigen Mohammad Sadiq Kabudvand. Der gewaltfreie, kurdische Menschenrechtler ist seit dem 01. Juli 2007 als politischer Gefangener im Iran inhaftiert. Wegen unzureichender medizinischer Versorgung befindet er sich seit dem 08. Mai 2016 in einem Hungerstreik. Mit der Menschenrechtsaktion fordern die Aktivisten die sofortige Freilassung Kabudvands. Er leidet an einer Herzerkrankung und ist in Lebensgefahr, weil er in Haft nicht ausreichend behandelt wird.

Menschenrechte, Demokratie und regionale Selbstverwaltung für die Kurden in einem demokratischen föderalen Iran – dafür ist Sadiq Kabudvand eingetreten. Das Siedlungsgebiet der Kurden umfasst die vier Provinzen Kermanshah, Ilam, Westaserbaidschan sowie Kurdistan im Westen des Landes und hat mit seinen zehn Millionen Einwohnern eine Gesamtfläche von ca. 125.000 Quadratkilometer. Beinahe 98 Prozent der Kurden im Iran bekennen sich zum Islam. 75 Prozent von ihnen sind Sunniten, 25 Prozent Schiiten.

Seit Amtsantritt von Präsident Hassan Rohani hat sich nach Angaben der GfbV nichts für die unterdrückten und diskriminierten Minderheiten verbessert. Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass Rohani seine Wahlversprechen einlöst und endlich ein Zeichen setzt: Die politischen Gefangenen müssen umgehend freigelassen werden!

Im Vielvölkerstaat Iran leben neben Persern auch Aseri, Kurden, Araber, Belutschen, Turkmenen, Assyro-Aramäer sowie andere kleinere ethnische und religiöse Minderheiten. Die nichtpersischen Nationalitäten stellen weit mehr als die Hälfte der rund 77 Millionen Einwohner des Iran. Als eigenständige Völker mit eigener Sprache, Kultur und Geschichte werden sie nicht anerkannt, sondern bewusst als „ethnische Gruppen“ bezeichnet. Sie alle leiden unter Unterdrückung und Diskriminierung. 


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