05.11.2009

Mahnwache in Hannover anlässlich der Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises 2009 an die Sportvereine und --organisationen mit Kindern und Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln

(Foto : Frank Witte / GfbV )

Im Rahmen unserer Kampagne für das Bleiberecht der langjährig geduldeten Flüchtlinge und ihrer Kinder in Deutschland und anlässlich der Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises 2009 an die Organisationen*, die sich mit der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verdienstvoll gemacht haben, organisierte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 3. November 2009 eine Mahnwache vor dem Alten Rathaus in Hannover.

Der Protest unserer Menschenrechtsorganisation richtete sich gegen den niedersächsischen Minister für Inneres, Sport und Integration, Uwe Schünemann, der an die für die gute Integrationsarbeit ausgezeichneten Vereine, als Laudator den Preis überreichen sollte.

In einem Offenen Brief des Bundesvorsitzenden der GfbV Tilman Zülch an Herrn Schünemann, der an die Besucher der Veranstaltung, sowie an die ausgezeichneten Sportvereine, Familien und Freunde der Preisträger verteilt wurde, begrüßten wir ausdrücklich diesen Schritt der niedersächsischen Landesregierung und kritisierten zugleich die unmenschliche Abschiebepraxis des nds. Ministeriums für Inneres, Sport und Integration und des verantwortlichen Innenministers Schünemann/. "Sie, sehr geehrter Herr Schünemamm, sind der unmenschlichste Politiker unter Deutschlands Innenministern. Denn statt diesen Menschen, die zahlreichen religiösen und ethnischen Minderheiten angehörten, eine Integration anzubieten, schieben Sie gnadenlos Monat für Monat Menschen, die zu uns gehören, in Regionen ab, in denen ihnen neue Verfolgung oder Diskriminierung drohen und die ihre Kinder nie gesehen haben"/ hieß es in unserem offenen Brief.

Daniel Matt, Praktikant im Südosteuropa-Referat überreichte den Offenen Brief an Steffi Jones, ehemalige deutsche Fußballnationalspielerin und eines der Mitglieder der Jury des diesjährigen Niedersächsischen Integrationspreises.

Mit etwa 40 Angehörigen von Kurden, Muslimen und Yeziden und anderen Minderheiten aus dem Nahen Osten und den Roma aus dem Kosovo machten wir auf die Problematik der Geduldeten aufmerksam. Kinder und Jugendliche, die mit ihren eigenen Transparenten erschienen waren und etwa 2 Stunden in Kälte ausgehalten hatten, begrüßten gemeinsam mit uns den Vorschlag der Integrationsbeauftragten des Landes Niedersachsen Frau Honey Deihimi , möglichst bald einen Gesprächstermin mit der Gesellschaft für bedrohte Völker und Vertretern der betroffenen Flüchtlinge in Hannover einzuräumen.

NDR-Fernsehen, Bild und Neue Presse machten Interviews und Fotos vor Ort.

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Teilnehmer an der Aktion: Tilman, Meto, Frank, Daniel, Charlotte, Lena, Lida, Jasna.

Ich bedanke mich bei allen, besonders bei den Flüchtlingsfamilien und ihren Kindern, die mitgemacht haben. Vielen herzlichen Dank an Kamal, Meto und Eva, die alles exzellent vorbereitet haben.

Mit herzlichen Grüßen

Jasna Causevic

*Erster Preis ging an das Projekt "I can do -- Ich Du Wir --gemeinsam sind wir stark" der Albert-Schweizer-Grundschule Hannover und der Grundschule Saturnring Grabsen;

Platz 2 ging an Lüneburg-InterKulturEvents für die Aktion "Schenk mir einen Tanz"

Platz 3 ging an "Tutorenausbildung Integration und Jugendförderung" des Box-und Athletik-Clubs Wolfenbüttel

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