13.12.2007

Lichtermahnwachen gegen Christenverfolgung im Irak

Vorweihnachtliche Menschenrechtsaktion in 35 Städten

Mit Lichtermahnwachen vor Kirchen, Rathäusern oder zentralen Plätzen machen Mitglieder, Freunde und Förderer der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 13. Dezember am späteren Nachmittag auf das erschütternde Schicksal der Christen im arabisch dominierten Teil des Irak aufmerksam. Menschenrechtler in 35 Städten und Gemeinden - von Altötting bis Fehmarn, von Nürnberg bis Weimar – beteiligen sich an der Aktion und entzünden eine Kerze für die unter systematischem Terror fanatischer Islamisten leidenden christlichen Assyrer-Chaldäer-Aramäer. In einigen Städten werden die Mahnwachen aktiv von Kirchengemeinden und Geistlichen unterstützt. So begleiten beispielsweise in Göttingen der Turmbläser und der Glockenspieler der St.Jacobikirche die Aktion mit dem Choral "Aus tiefer Not schrei ich zu Dir", und in Münster besucht Weihbischof Friedrich Ostermann die Mahnwache.

 

In vielen Kirchen informieren die Pastoren außerdem im Anschluss an ihre Advents-Gottesdienste und nach Konzerten in ihren Kirchen über die Christenverfolgung im Irak, berichten darüber in ihren hundertfach verteilten Pfarrbriefen oder sammeln Unterschriften zur Unterstützung der Flüchtlinge. Durch Attentate und bestialische Morde, Verschleppungen, Vergewaltigungen, Bombenanschläge und Morddrohungen wurden bereits drei Viertel der bei Kriegsbeginn 2003 noch etwa 650.000 Assyrer-Chaläder-Aramäer aus dem Land getrieben.

 

Die GfbV ruft die Bundesregierung mit der bundesweiten Menschenrechtsaktion dazu auf, die humanitäre Hilfe für die mittellosen Irak-Flüchtlinge in den Nachbarländern Syrien und Jordanien zu verstärken. Vor allem jedoch fordert die Menschenrechtsorganisation, dass der friedliche autonome Bundesstaat Irakisch-Kurdistan als letzte Zufluchtsstätte der Christen im Irak von der internationalen Gemeinschaft in Schutz genommen und durch eine Intensivierung diplomatischer und wirtschaftlicher Beziehungen gestärkt wird.

 

In Irakisch-Kurdistan ist die Lage stabil, dort leben ethnische und religiöse Gruppen friedlich zusammen. Doch dieser Frieden ist nicht sicher. Denn die benachbarte Türkei, die der kurdischen Volksgruppe, aber auch den nur noch wenigen Angehörigen der christlichen Glaubensgemeinschaft im eigenen Land grundlegende Rechte vorenthält, hat Irakisch-Kurdistan in den vergangenen Wochen immer wieder mit militärischem Einmarsch gedroht oder sogar Angriffe durchgeführt.

 

In folgenden Städten und Gemeinden wurden Mahnwachen organisiert (in den mit * gekennzeichneten Orten findet die Aktion an einem anderen Tag statt):

 

84503 Altötting, 26871 Aschendorf*, 53111 Bonn, 79713 Bad Säckingen, 96049 Bamberg, 37139 Barterode*, Berlin, 30974 Bredenbeck*, 64283 Darmstadt, 78166 Donaueschingen, 44137 Dortmund, 40210 Düsseldorf, 85072 Eichstätt, 78234 Engen*, 23769 Fehmarn, 37073 Göttingen, 20095 Hamburg, 76185 Karlsruhe, 56070 Koblenz, Köln, 56112 Lahnstein, 21339 Lüneburg, 49324 Melle, 48159 Münster*, 90443 Nürnberg, 26871 Papenburg, 26180 Rastede, 74585 Rot am See, 78224 Singen, 38723 Seesen, 55576 Sprendlingen, 69168 Wiesloch, 38300 Wolfenbüttel, 99421 Weimar, 91791 Weißenburg

 

Die GfbV ist während der Mahnwachen erreichbar unter Tel. 0173 673 3980.