03.07.2024

Indigener Aktivist Leonard Peltier nicht auf Bewährung freigelassen

„Schande für die US-Justiz“

Mit tiefer Enttäuschung und Fassungslosigkeit reagiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die Entscheidung der US-Bewährungskommission vom 2. Juli, den Antrag des Bürgerrechtlers und indigenen Aktivisten Leonard Peltier auf Haftentlassung abzulehnen. 

„Man kann das nur als Todesstrafe auf Raten bezeichnen. Leonard Peltier wird dieses Jahr 80 Jahre alt. Er ist bereits seit über 48 Jahren in Haft. Seine Schuld konnte nie nachgewiesen werden. Zehntausende Unterstützer weltweit hatten seinen Bewährungsantrag mitgetragen. Dass dieser jetzt abgelehnt wurde, ist eine Schande für die US-Justiz!“ beklagt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV.

 „Wir hatten große Hoffnungen auf eine Freilassung aus humanitären Gründen. Im Hochsicherheitsgefängnis ist Peltier unmenschlichen Haftbedingungen wie Lockdowns, der Verweigerung medizinischer Versorgung, Kontaktbeschränkungen, Bewegungsentzug und Schikanen ausgesetzt. Sein Gesundheitszustand hat sich stark verschlechtert. Zudem leidet er an chronischen Krankheiten.“ Ein Antrag auf Bewährung kann nur alle 15 Jahre gestellt werden. Schon vor 15 Jahren war sein damaliger Antrag abgelehnt worden. 

„Wir werden uns weiterhin für die Freilassung von Leonard Peltier einsetzen“, sagt Reinke. Unter dem Motto „Jetzt erst recht“ drücken Peltier-Unterstützer weltweit ihre Solidarität und Unterstützung für den indigenen Aktivisten aus. „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“, hatte Leonard Peltier seinen Unterstützern wenige Tage vor Bekanntgabe der Entscheidung gesagt.