23.09.2015

„Und was wird aus uns?“ - Langjährig geduldete Flüchtlingskinder bitten um Schutz vor Abschiebung in die Fremde

EINLADUNG zum Pressegespräch

© GfbV

In großer Angst wenden sich in diesen Tagen viele langjährig geduldete, meist in Deutschland geborene und seit vielen Jahren hier aufgewachsene Kinder und Jugendliche von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo an die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen. Sie fürchten, dass deutsche Ämter und Politiker ihr besonderes Schicksal angesichts des erwarteten Zustroms von mehr als 800 000 Flüchtlingen nicht mehr berücksichtigen und sie in die Fremde abschieben. Denn die Herkunftsländer ihrer Eltern kennen diese Kinder höchstens aus zutiefst beunruhigenden Erzählungen der Erwachsenen, die vor Verfolgung, unerträglicher Diskriminierung und Elend fliehen mussten. Viele von ihnen wurden 1999 von albanischen Extremisten vertrieben, die nach der NATO-Intervention im Kosovo vor den Augen auch deutscher Bundeswehrsoldaten ungehindert 75 Roma-Dörfer und –Stadtteile zerstörten.

Die GfbV setzt sich dafür ein, dass diesen deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen endlich Sicherheit gegeben wird und sie in ihrem deutschen Zuhause bleiben dürfen.

Wir laden Sie herzlich ein zu einem Pressegespräch mit langjährig geduldeten Kindern und Jugendlichen von Roma-Familien aus dem Kosovo

am Donnerstag, den 24. September 2015, um 10.30 Uhr

im Hotel Crowne Plaza Hannover, Hinüberstraße 6, 30175 Hannover

In Deutschland leben noch über 7.000 langjährig geduldete Angehörige der vertriebenen Roma aus dem Kosovo. Ihre Kinder gehen hier zu Schule, sprechen Deutsch als Muttersprache, haben hier ihre Freunde, ihren Lebensmittelpunkt. Sie abzuschieben werde die Kinder so erschüttern und verunsichern, dass sie tiefe seelische Verletzungen davontragen wie ein sensibler junger Mann, der sich nach seiner Abschiebung in den Kosovo monatelang in einer Kellerwohnung verkrochen hat und kaum ansprechbar war, bis die GfbV ihn zurückholte.

Die Menschenrechtsorganisation für ethnische und religiöse Minderheiten hat in den vergangenen Jahren immer wieder vergeblich an die Innenminister und –senatoren von Bund und Ländern appelliert, diesen jungen Flüchtlingen, unter denen sich auch Hunderte Kinder und Jugendliche anderer Minderheiten befinden, ein dauerhaftes Bleiberecht einzuräumen und ihnen so eine Zukunft in unserem kinderarmen Land zu geben.