19.10.2010

Lakota haben ein Recht auf sauberes Trinkwasser

Süddakota (USA):

Viele Lakota Aktivisten fordern weitere Wasser-untersuchungen (Foto: Christina Voormann)

Das heilige Land der Lakota in der Region um die Black Hills in Süddakota (USA) ist durch Uranförderung in den 1960er Jahren radioaktiv verseucht. Als Folge ist die Gesundheit der Lakota beeinträchtigt. Sie leiden unter einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Diabeteserkrankungen, Krebs, Nierenschäden sowie Tot-, Fehl- und Missgeburten. Auch das Trinkwasser ist belastet. Neben natürlichen Uranvorkommen werden als Mitversacher der Uranabbau in den Black Hills und Waffentestgebiete im Reservat vermutet. Doch offizielle Untersuchungen darüber gibt es nicht. In den USA wird die Qualität von privaten Trinkwasserbrunnen nicht vom Staat kontrolliert. Im Pine Ridge Reservat, einem der ärmsten Gebiete der USA, werden jedoch etwa 65 Prozent der Einwohner aus Privatbrunnen mit Wasser versorgt. Pine Ridge ist die Heimat von ca. 28.000 Oglala Lakota, die unter Bedingungen leben wie in den Armutsgebieten der Dritten Welt.

Tausende offene Uranminen gefährden die Qualität des Trinkwasser

Seit dem Uranboom der 1960er Jahre gibt es Tausende offen gelassene Uranminen und Bohrlöcher, die das Grundwasser in weiten Teilen von Nord- und Süddakota, Wyoming und Montana vergiften. Allein im Bereich der Black Hills wurden damals nach Angaben des U.S. Forest Service mindestens 89 Uranminen nach Einstellung der Arbeiten nicht ordnungsgemäß versiegelt. Die damalige Gesetzgebung sah eine Renaturierung nicht vor.

"Auch das Gebiet um den Mount Rushmore ist gefährdet, doch niemand sagt das laut aus Angst, die Touristen würden wegbleiben", sagt die Lakota Charmaine White Face. Sie ist Geologin und Biologin und kämpft mit ihrer Organisation Defenders of the Black Hills gegen die Zerstörung der Heiligen Berge der Lakota. "Uranabbau hinterlässt ein giftiges Erbe, lange nachdem die Bergbauunternehmen den Betrieb einstellen und gegangen sind. Das Gift der Radioaktivität bleibt in unserem Boden und in unserem Wasser, es schadet unserer

Gesundheit und es verletzt Mutter Erde."

Jetzt will der kanadische Konzern Powertech im Südwesten der Black Hills etwa 90 Kilometer (60 Meilen) vom Pine Ridge Reservat entfernt Uran in dem von Indianern und Umweltschützern scharf kritisierten in-situ-Verfahren abbauen. Dabei wird das Uran unterirdisch im Gestein gelöst, das Gemisch anschließend an die Oberfläche gepumpt und dort wieder in Uran und radioaktiven Abfall getrennt. Der flüssige hochgiftige Abraum wird zunächst in Becken gelagert und schließlich in die Erde zurückgeleitet. Bei heftigen Regenschauern fließen diese Auffangbecken immer wieder über und verseuchtes Wasser sickert ins Grundwasser. Damit wieder die radioaktive Verseuchung des heiligen Lands der Lakota in der Region um die Black Hills in Süddakota (USA) sogar noch zunehmen, statt das endlich Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Den Lakota steht das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser zu!

Helfen Sie den Lakota mit Ihrer Unterschrift!

Bitte appellieren Sie an den "UN-Sonderberichterstatter zur Beeinträchtigung der Menschenrechte durch Verbringung und Lagerung von Giftmüll und Gefahrengut", Calin Georgescu, die Belastung des Grundwassers Nord- und Süddakota durch den Uranbergbau flächendeckend zu untersuchen und dafür zu sorgen, dass die verlassenen Uranminen renaturiert werden, die betroffene Bevölkerung entschädigt wird und die Lakota das Menschenrecht auf sauberes Wasser wahrnehmen können.

 

Sie wünschen weitere Informationen zum Thema?"

In unserer aktuellen Informationsbroschüre "Verseuchtes Wasser, verstrahltes Land: Aktion für bedrohte Ureinwohner!" haben wir detaillierte Informationen über die Gefahren der Uranförderung für Ureinwohner weltweit zusammengetragen. Sie können das Dokument bei "Download des Dokumentes" herunterladen. Gerne schicken wir es Ihnen auch nach Hause. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Frau Julia Nkowa (0551-49906-15, j.nkowa@gfbv.de)

Share/Bookmark