04.08.2015

Termin: Protestkundgebung vor der türkischen Botschaft in Berlin (05.08.)

Helft den Kurden gegen den „Islamischen Staat“! - Ankara muss Bombardierung der kurdischen Zivilbevölkerung sofort einstellen!

© GfbV

Mittwoch, den 05.08.2015, um 15.00 Uhr

Tiergartenstraße 19-21 in 10785 Berlin

Mit einer Protestkundgebung vor der türkischen Botschaft wollen in Berlin lebende Kurden am Mittwoch gegen die Bombardierung ihrer Landsleute durch die türkische Armee protestieren. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt diese friedliche Menschenrechtsaktion. „Unter der fadenscheinigen Begründung der Terrorbekämpfung versucht Ankara in Wirklichkeit das Streben der Kurden nach Freiheit niederzuschlagen“, erklärt KOMKAR e.V., der Verband der Vereine aus Kurdistan in Deutschland, der zu der Protestkundgebung aufgerufen hat.

Dass die türkische Armee vor allem gegen die Kurden vorgeht, bestätigen auch die nationalen und internationalen Medien. So berichtete z. B. die Zeitung „Radikal“, dass am 24. Juli 2015 bei Angriffen auf die PKK im Irak 75 türkische Kampfjets eingesetzt wurden – bei Bombardements auf IS-Stellungen in Syrien dagegen nur drei. Augenzeugen, deren Zeugnisse von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) als glaubwürdig eingestuft werden, berichteten der Menschenrechtsorganisation darüber hinaus, dass in den frühen Morgenstunden des 25. Juli 2015 auch die Stellungen syrisch-kurdischer Volksschutzeinheiten in dem Dorf Zormaghr westlich von Kobane von türkischer Artillerie und Panzern beschossen wurden und türkische Kampfflugzeuge am 31. Juli 2015 zwischen 9.00 und 11.00 Uhr Angriffe auf Hillel, eine kurz zuvor von kurdischen Milizen befreite Ortschaft, südlich von Kobane flogen.

Die GfbV hat am 27. Juli 2015 an die deutsche Bundesregierung und andere Nato-Mitglieder appelliert, der Türkei keinen „Freibrief“ für einen Kriegseinsatz gegen die Kurden zu erteilen. „De facto unterstützt die türkische Regierung die Extremisten des IS, indem sie deren Gegner bombardieren“, kritisierte die in Göttingen ansässige Menschenrechtsorganisation. „Sowohl die PKK als auch die türkische Armee müssen den Terror und die Gewalt sofort beenden und zum Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Die türkische Armee hat im Nordirak zahlreiche Ortschaften angegriffen - von Zakho im Westen bis zum Qandil-Gebirge im Osten, darunter Mergasor, Khakurk, Piran, Keshan, Mizdor, Kato, Swel, Kesta, Balok und Sidekan. In dem irakisch-kurdischen Dorf „Zarggele“ wurden bei einem Bombardement der türkischen Luftwaffe am vergangenen Samstag zehn kurdische Zivilisten getötet und elf weitere verletzt. Auch das türkische Militär hat viele Opfer zu beklagen. Bei Anschlägen der PKK sind viele Soldaten und Polizisten getötet oder verletzt worden.