12.02.2016

Razzien und Festnahmen auf der Krim

GfbV warnt vor weiterer Willkür und fordert Europaparlament zum Handeln auf (News)

© servetdemir2014/istock

Seit gestern werden in mehreren Orten auf der Krim Wohnhäuser von Krimtataren durchsucht. 12 Personen wurden bisher festgenommen. Auch heute setzten örtliche Polizisten und Sicherheitskräfte die Razzien weiter fort. So wurde heute Morgen das Haus des Krimtataren Eldar Semljajew in Simferopol durchsucht und er selbst festgenommen. Wo er festgehalten wird ist unklar.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den Vorsitzenden des Europäischen Parlamentes, die Mitglieder des Menschenrechtsausschusses und die Fraktionsvorsitzenden dringend gebeten, sich schnell und unbürokratisch für die Freilassung der Gefangenen und ein Ende der unrechtmäßigen Razzien einzusetzen. Am 4. Februar 2016 hatte das Europäische Parlament eine Resolution zur Menschenrechtslage auf der Krim verabschiedet. Dieser Schritt sei überfällig gewesen, nun müssten Taten folgen, rief die GfbV die Europaparlamentarier auf. Sie sollten öffentlich gegen die Festnahmen und Razzien protestieren und Erklärungen von den zuständigen Behörden auf der Krim und in Moskau verlangen.

Von den mit großer Aggressivität und Brutalität gestern in mehreren Orten der Krim durchgeführten Razzien waren folgende Personen betroffen:

1. Muslim Aliev, Bolshaja Aluschta, Durchsuchung und Festnahme

2. Enver Bekirov, Bolshaja Jalta, Durchsuchung und Festnahme

3. Schamil Uljasov, Bolshaja Jalta, Durchsuchung und Festnahme

4. Emir-Usein Kuku, Jalta, Durchsuchung und Festnahme

5. Nariman Mamedinov, Bachtschisaray, Durchsuchung, Festnahme, Freilassung

6. Damir Minadirov, Jalta, Durchsuchung, Festnahme

7. Rustem Ostmanov, Durchsuchung, Festnahme, Freilassung

8. Vadim Siruk, Jalta, Durchsuchung, Festnahme

9. Bachtijar Topuz, Jalta, Durchsuchung, Festnahme

10. Arsen Chalilov, Bachtschisaray, Durchsuchung, Festnahme

11. Vater und Sohn Moskovskie, Bachtschisaray, Durchsuchung und Festnahme

Heute sollen von ihnen noch vier Personen, darunter der Menschenrechtler Emir Usein Kuku festgehalten werden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert ein sofortiges Ende der Razzien und die Freilassung der Gefangenen.