19.04.2005
Keine Aufnahme der Türkei in die EU, solange Reformen für Kurden und Christen nur auf dem Papier existieren
Gesellschaft für bedrohte Völker legt Bilanz der Minderheitensituation vor
Angesichts der anhaltenden Politik der Verfolgung der 15 – 20 Millionen Kurden und der fortdauernden Unterdrückung ihrer Sprache und Kultur sowie der ungebrochenen Diskriminierung christlicher Minderheiten appelliert die Gesellschaft für bedrohte Völker an den Bundeskanzler, die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union derzeit nicht zu unterstützen. Der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker erklärte am Sonntag in Göttingen: "Die nach 15 Jahren türkisch-kurdischem Bürgerkrieg (1984 bis 1999) verkündeten Reformen für die größte nationale Minderheit eines europäischen Landes existieren nur auf dem Papier. Die Zulassung der kurdischen Sprache in Medien und im Schulunterricht, die Amnestie für die 6500 politischen Gefangenen, die Rückkehr der 2,5 Millionen aus ihren Dörfern vertriebenen Bauern wurden nicht einmal im Ansatz verwirklicht. Eine chauvinistische Kampagne des türkischen Erziehungsministeriums gegen christliche Minderheiten widerspricht der offiziell verlautbarten Toleranz gegen religiöse Minderheiten."
Die Gesellschaft für bedrohte Völker verurteilt im Einzelnen, dass