28.02.2008

"Kein Krieg gegen das friedliche Irakisch-Kurdistan"!

Kundgebung in Köln:


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf von KOMKAR, Verband der Vereine aus Kurdistan e. V., zu einer Demonstration unter dem Motto: "Kein Krieg gegen das friedliche Irakisch-Kurdistan!" in Köln.

 

Beginn der Kundgebung am Samstag, den 01. März 2008, um 13 Uhr

am Kölner Dom, Roncalliplatz

 

Gastredner: Andreas Bummel, Vorstandsmitglied der GfbV-Deutschland

 

Seit dem 20. Februar wird der friedliche irakische Bundesstaat Kurdistan von der türkischen Luftwaffe, Artillerie und Bodentruppen angegriffen. Die Türkei hat mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zusammengezogen. Mehr als 10 000 Soldaten befinden sich bereits auf kurdisch-irakischem Territorium. Als Vorwand für die Angriffe und die Militärpräsenz werden die Aktivitäten der PKK genannt.

 

Durch die fortgesetzten Angriffe des türkischen Militärs wachsen Unruhe und Angst unter der Zivilbevölkerung. Zuerst seien bei Nerwa und Rekan nahe der Ortschaft Amadiya in der Provinz Dohuk drei Straßen- und zwei Fußgängerbrücken durch Bombardements zerstört worden, berichtete der christliche Repräsentant der GfbV aus Irakisch-Kurdistan, Pater Emanuel Youkhana. Danach sei die überwiegend von Kurden bewohnte Region von Sidikan im Regierungsbezirk Arbil bombardiert worden, so dass viele Familien verängstigt die Flucht ergriffen hätten. Auch die Christen in der Region von Dasht Takh in der Nähe von Sharanesh seien total verunsichert, weil die Gegend rund um ihren Ort unter Beschuss genommen wurde.

 

Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert

 

- die Bundesregierung und die EU-Regierungen dringend dazu auf, den NATO-Partner Türkei dazu zu bewegen, die Angriffe gegen das friedliche multiethnische und multireligiöse Irakisch-Kurdistan sofort einzustellen. Dort fanden seit 2003 mehrere hunderttausend Menschen Zuflucht, unter ihnen christliche Assyrer-Chaldäer-Aramäer, Kurden (Yeziden und Muslime), Shabak, Turkmenen und Araber.

 

- Die deutsche Regierung muss in Ankara umgehend gegen die Verwendung deutscher Militärtechnik bei der Offensive protestieren. Das türkische Fernsehen zeigte Bilder vom Einmarsch der türkischen Armee mit Leopard I-Kampfpanzern sowie lange Kolonnen von Mercedes-Lkw und Kommandoeinheiten mit in der Türkei in Lizenz produzierten G-3-Gewehren der Firma Heckler & Koch.

 

- Sowohl die PKK als auch die türkische Armee sollen ihre Kriegshandlungen endgültig einstellen und sich einer friedlichen Konfliktlösung zuwenden. Dazu gehört, dass die 3.835 kurdischen politischen Gefangen umgehend aus den türkischen Gefängnissen freigelassen und die 3.876 kurdischen Dörfer wiederaufgebaut werden, die während des türkisch-kurdischen Bürgerkrieges von der türkischen Armee zerstört wurden, damit die zwei Millionen vertriebenen türkischen Kurden zurückkehren können.