12.06.2007

Italienischer ethischer Fond schließt Stora Enso wegen des Inari-Waldes aus

Lappland

Der Kauf durch das Unternehmen Stora Enso von Wald im Inari-Gebiet im Oberen Lappland, wo Rentiere ihre Weidegründe haben, hat den Italienischen Ethischen Fonds Banca Etica dazu veranlasst, Stora Enso vom ethischen Investmentportfolio auszuschließen. Banca Etica traf die Entscheidung über den Ausschluss auf Basis der Bewertung des Ethibel Pioneer Index. Ethibel ist eine unabhängige Beratungsfirma für sozial verantwortliche Investoren und der Pioneer Index enthält nur Vorreiterunternehmen im umweltverträglichen Geschäftsbereich. Ethibel hat bestätigt, dass der Ausschluss von Stora Enso aus dem Ethibel Pioneer Index auf die Beteiligung von Stora Enso in dem Konflikt um das Obere Lappland zurückzuführen ist.

"Wir nahmen die Problematik um Stora Enso im November 2005 auf und trafen uns mit den Ethikanalysten von Ethibel in Brüssel. Wir waren sehr erfreut über die Entscheidung von Ethibel, sagte Paula Feodoroff, Präsidentin des Rats der Saamen. Gleichzeitig wollen wir Stora Enso empfehlen, nicht weiter Holz aus der Inari Region aufzukaufen. Dennoch zeigt die Entscheidung von Ethibel, dass sich Firmen, die Waldgebiete abholzen, die für die Rentierwirtschaft wichtig sind, oder Produkte aus solchen Gegenden erwerben, verantwortlich für die Verletzung ethischer und umweltverträglicher Prinzipien sind. Das gleiche gilt für alle anderen Arten der Ressourcenausbeutung in Sápmi. Das Anliegen des Rats der Saamen ist weiter die Hervorhebung dieser Verstöße durch Unternehmen. Wir werden die Zerstörung von Gebieten nicht hinnehmen, die wichtig für die traditionelle Existenzgrundlage der Saami sind. Wir sind entschlossen, diese Verstöße in den Fokus nationaler und internationaler Gerichte, zu den Kunden der Unternehmen, zu sozial verantwortlichen Investoren, zu Kapitalmanagern und zu ethischen Analysten zu bringen", so Feodoroff.

Zwischenzeitlich fahren der finnische Staat und das zugehörige Abholzunternehmen Metsähallitus fort, zur Zerstörung der saamischen Rentierwirtschaft beizutragen. In den letzten eineinhalb Jahren hat Metsähallitus zwar davon Abstand genommen, wichtiges Winterweideland der Rentiere in Inari abzuholzen und hat so die Entscheidung der UN-Menschenrechtskommission vom November 2005 respektiert, in der Finnland dazu aufgerufen wird, die Gegend um Nellim in Inari nicht abzuholzen. Nichtsdestotrotz begann Metsähallitus am 14. Mai erneut, im Wald von Kessi in Hannunkotavaara Holz zu fällen. Der Wald befindet sich in den Rentierweidegründen von Paatsjoki. Damit hat sich Metsähallitus vollständig über die Einwände der einheimischen saamischen Rentierhüter hinweggesetzt.

Der Rat der Saamen ist zutiefst enttäuscht über die wiederaufgenommene Abholzung in der Inari-Gegend. Der Saami Council findet es überraschend, dass Finnland durch das Unternehmen Metsähallitus das Abholzen zur gleichen Zeit wieder begonnen hat, zu der der Markt das Abholzen als unethisch bewertet hat.

Metsähallitus ist sich klar der Tatsache bewusst, dass der Erwerb von Produkten der Gegend bei Inari international als unethisch erachtet wird. Dies beweist die Tatsache, dass es Metsähallitus trotz verschiedener Anfragen ablehnt, die Käufer des Waldes offenzulegen, so Feodoroff.

Der Rat der Saamen möchte gern die neue Ministerin für Landwirtschaft und Forstwesen Sirkka-Liisa Anttila ermutigen und unterstützen, diese Konfliktsituation konstruktiv zu lösen. Die Vertreter von Metsähallitus haben mehrere Male zugegeben, dass sie die Situation nicht mit den Rentierhütern lösen können, da Metsähallitus nicht das Mandat zur Verringerung der Abholzquoten hat. Dieses Mandat befindet sich in den Händen des Ministeriums für Landwirtschaft und Forstwesen. Es liegt daher in der Verantwortung der neuen finnischen Regierung diesen Problemfall zu lösen.

Mehr Informationen unter:

Pauliina Feodoroff, Präsidentin, 00358 40500 41 45

Matthias Ǻhrén, Leiter des Bereichs Menschenrechte, 0047 47 37 91 61

Ethibel-Annual-Report